ALLTAGSNAZI.

Okay, empören wir uns kurz.
Zum Beispiel über den 1951 in Pirmasens geborenen Georg Pazderski, den ehemaligen Offizier und heutigen AfD-Abgeordneten. Über dieses maximalrassistische Arschloch, dem man 50 Bandscheibenvorfälle pro Stunde, Oberschenkelknochen aus Weizenmehl und mehrwöchigen Brechdurchfall wünscht.
Georg Schleimpfropf Pazderski sagt medienwirksam (und taktisch geschickt), dass die AfD bürgerlich-konservativer sein müsste, sich von Rechts abgrenzen müsste.
Gleichzeitig fällt er immer wieder mit rassistischer Hetze und Falschbehauptungen auf. Was ihm zum Beispiel eine einstweilige Verfügung des Vereins „Sea-Eye“ eingebracht hat. Und was ihm eigentlich auch eine Behandlung mit einem Elektroschocker (> 20.000 Volt) einbringen sollte.

Dieser erbärmliche Kotzbrocken kann das rassistische Hetzen nicht lassen.
Auf Twitter hat dieser abscheuliche Knilch knapp 24.000 Follower und streut sein völkisches Gift weiter in dieses Massenmedium. Die Trümmeromi Erika Steinbach (feuchter Traum vieler Populisten) folgt ihm natürlich.
Sie selbst hat knapp 90.000 Follower und verbreitet seinen ekelhaften Scheiß weiter.
Bernd Luge, ein kleiner norddeutscher AfD-Knalldackel mit über 13.000 Followern, ebenfalls. Die Reichweite des Pazderski-Rassimus ist also enorm.

Natürlich hat Pazderski unter seinen Followern so zynische Würste, die seine Hassgedanken ungebremst weiterdenken. Zum Beispiel den schreibenden Flakhelfer, der sagt: „…war letztens zu Besuch in Hamburg. Und dachte, ich wäre in Nigeria oder Nairobi. Zum Kotzen.“
An dich, du kleiner ätzender Kacknazi: Hamburg ist die „Freie und Hansestadt Hamburg“. Du hast diese Stadt nicht verstanden.
Kleine dumme Denkschrapnelle, die eine Kniescheibe als Gehirn haben, haben in dieser Stadt nichts zu suchen. Bleib einfach in deinem Nest, komm nie wieder.“

Oder UweR, den nationalsozialistischen Troll, der schreibt: „Schiffe beschlagnahmen und versenken. Oder versenken, nur versenken.“
Mann, Uwe, hoffentlich erstickst du an einer fetten Bockwurst, die aus deutschem Schwein gemacht wurde, du ekelhafter Typ. Dich will man mit 9 Millionen Dezibel anschreien.
Dich soll beim Kacken der Blitz treffen. Rettungskräfte sollen dich mit heruntergelassener Hose auf dem Klo sehen. Vollkommen eingeschissen. Und sie sollen, bevor sie dich retten müssen, deine Tweets vorgelesen bekommen. Dann können sie nochmal überlegen, ob sich dich retten oder ob sie dich in deinem Kothaufen liegen und verenden lassen.  

Empören ist gut.

Es befreit, bringt aber nicht viel. Außer ein paar zustimmenden Likes der eigenen Filterblase und etwas Druckabbau. Na gut – und ein paar Hassnachrichten.
Impulsive Empörung verstärkt allerdings auch die Reichweite der Sender.

Empören ist also doch nicht so gut.
Denn mit den Beschimpfungen und derben Phantasien ist man (bin ich!) im Grunde genommen auf einer Ebene mit diesen ekelhaften Kotzbrocken und Denkverbrechern. Ich schimpfe und beleidige. Also gut. Sorry.

Raus aus dem braunen Sumpf, hin zum Rationalen:

Die oben zitierten Rassistinnen und Rassisten sind komplett verloren, sind vollständig durch das Anstandsraster gefallen. Diese sozial Abgehängten wird man nicht mehr einfangen können, die wird man nicht mehr zum Umdenken bewegen können.
Wie denn auch? Man wird sie ja nicht mal zum Denken bewegen können.
Diese Menschen sind ganz einfach von Hassgeschwür zerfressen und befinden sich am dunkelbraunen Ende der Nazi-Skala.
Was diese Menschen von sich geben, ist Rassismus der härteren Gangart. Mit sowas muss sich der Verfassungsschutz ernsthaft beschäftigen.

Die Frage, wo dieses rassistische Denken endet, wird häufig gezeigt und diskutiert.
Was meiner Meinung nach zu wenig diskutiert wird, ist die Frage: „Wo fängt das rassistische Denken an?“

Wo fangen Massenversklavung. Ausbeutung, Diskriminierung. völkisches Denken, ethnische Säuberungen, struktureller Rassismus, Vorurteile, Hass auf Menschengruppen, Wunschdenken zum Völkermord und tatsächlich durchgeführter Völkermord an?

Im Alltag.

Beim N-Wort. Beim Z-Schnitzel. Bei „mal eben schnell ungefragt jemandem in die Haare fassen“. Bei „Du kannst doch bestimmt gut tanzen / singen / spielst doch bestimmt gut Basketball / bist doch im Bett ne Granate, oder?“ Bei „das „R“ als „L“ aussprechen“. Bei „Indianer“ und „Eskimo“.

„Moooooment! Ich bin doch kein Nazi! Das haben wir früher auch immer gesagt und ich sehe nicht ein, dass ich jetzt nur wegen so ein paar (hier Bevölkerungsgruppe einsetzen) meine Sprache ändern sollte! Ich sage auch weiterhin (hier Wort einsetzen)! Das wird man jawohl noch sagen dürfen!“

Nein.

Solchen Äußerungen sollte man unbedingt ein sehr entschlossenes „Nein, das ist rassistisch.“ entgegensetzen.
Rassismus muss bemerkt werden. Immer. Auch und vor allen Dingen im Alltag.

Und da sind wir beim Alltagsrassismus.
Allein dass es dieses Wort geben muss, ist beschämend. Alltagsrassismus.

Das Wort „Alltagsrassismus“ wirkt auf mehreren Ebenen. Es beschreibt, dass Rassismus ein wiederkehrendes Muster ist. Und es bewertet den Rassismus, macht ihn gewöhnlich.
Für die Sender ist diese Gewohnheit ein stumpfes Zuschlagen mit Worten und Gesten. Und vielleicht noch der Gedanke, „dass es jawohl echt nicht so schlimm sein kann, wenn es alltäglich ist – man gewöhnt sich an alles.“
Für die Betroffenen ist diese Gewohnheit mit jeder Erfahrung schmerzlich.
Alltagsrassismus.

Ich selbst dürfte eigentlich nicht über Rassismus schreiben, weil ich ihn nicht wirklich nachempfinden kann. Haut weiß, ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen, lebe hier, bin privilegiert.
Aber ich darf Rassismus bemerken. Und (mehr oder weniger) freundlich darauf hinweisen, wenn etwas rassistisch war. Und ich bin sehr stark der Meinung, dass jeder Mensch genau das tun sollte.

Rassismus bemerken. Jedes verdammte Mal.

Rassismus nicht zu bemerken ist nicht nur dumm, es ist gefährlich.
Denn jedes Mal, wenn etwas Rassistisches nicht bemerkt wird, wenn nicht darüber gesprochen wird, dass etwas verletzend, diskriminierend, abwertend, rassistisch ist, wird Rassismus alltäglicher. Dann verschiebt sich die Grenze des Denk- und Sagbaren immer weiter nach Rechts.
Dann werden die „großen“ Rassisten gefüttert.

Anders gesagt:

Wer nichts gegen Alltagsrassismus unternimmt, ist ein Alltagsnazi.

„Also Alltagsnazi geht jetzt aber wirklich zu weit!“

Wieso? Das wird man jawohl noch sagen dürfen.

Ein Gedanke zu “ALLTAGSNAZI.

  1. Danke dafür! Das ist ganz großartig!
    …Ich arbeite hart an meinem Alltagsrassismus, der früher normal war. Und ich merke leider noch zu oft, dass er noch nicht weg ist.

    Gefällt 1 Person

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