
Wut auf die Maßnahmen. Wut auf die Regierung. Wut auf die Medien. Wut auf Karl Lauterbach. Wut auf die Kommentarspalte. Wut auf das Auto vor einem. Wut auf die Arbeit. Wut auf den Teppich. Wut auf das Haustier. Wut auf die Promis.
Wut auf die Reihenfolge. Wut auf die Enge. Wut auf die eigenen Kinder. Wut auf den Stammtisch. Wut auf den Staub. Wut auf die Frisur. Wut auf das Denken. Wut auf das Wetter. Wut auf die Zahlen. Wut auf die Folgen. Wut auf die Worte.
Wut auf die Wut.
Wut auf alles da draußen.
Ich möchte nicht klingen wie ein Dorfpastor oder irgendein YouTube-Mentalcoach, der einem basische Holzketten gegen den Schmerz für 1350,- Euro das Stück verkauft.
Aber die Wut ist nicht da draußen – sondern da drinnen, in einem selbst.
Ich kenne das – auch ich bin sehr oft sehr wütend. Es ist richtig und wichtig, die Wut rauszulassen. Schreien, Meckern, Stampfen, laut Musik hören. Rennen. was auch immer. Ich bin gerne wütend.
Aber es ist noch wichtiger, sie zu kontrollieren und irgendwann mal gut sein zu lassen.
Denn sonst übernimmt die Wut das Kommando. Wut treibt an, Wut beschleunigt, Wut macht noch wütender. Und noch wütender. Und so weiter.
Mitten in der ganzen Wut gibt es aber einen hellen Fleck: Die Besonnenheit.
Und es ist gar nicht so doof, bei der ganzen Wut da drinnen und da draußen, ab und an mal ein bisschen besonnener zu sein. Impulskontrolle ist eine gute Sache.
Gilt für mich, für viele Multiplikator:innen, für Medienmenschen, für Journalist:innen und für alle, die irgendwo in die Kommentarspalte schreiben.
Ok?
Easy. Danke.
(Ich lese mir diese Zeilen selbst vor, wenn ich mal wieder schäume. Denn ich bin noch lieber nicht wütend als wütend.)