Die AfD hat Angst vor einer Frau!

Nanu!

Eine reißerische Headline, die mir als sexistisch ausgelegt werden kann. „Die AfD hat Angst vor einer Frau.“

Wie es zu dieser Zeile kommt?
Sie ist wahr.
Ich habe das Statement vom Impf-Opi Gauland mal gelesen – und dafür einen Visit auf der Homepage der AfD hinterlassen.

Das Interview werde ich jetzt hier 1:1 wiedergeben und meine Anmerkungen drunterkritzeln.

——————-

(Gauland)
„Wenn es nach den Grünen geht, soll nun also Annalena Baerbock die nächste Bundeskanzlerin werden. Die Frau, die meint, in Batterien wohne ein Kobold und Strom könne man ‚im Netz‘ speichern hat sich gegen Robert Habeck durchgesetzt, der weder weiß, welche Aufgaben die BaFin hat noch was eigentlich die Pendlerpauschale ist. In Sachen Kompetenz war das also ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen….“

-> Wer den Versprecher aus einem ZDF-Sommerinterview braucht, um jemanden zu diskreditieren, zeigt vor allen Dingen eines: Unsicherheit und Angst. Und er zeigt, dass hinter der Dackelkrawatte ein Patriarch (durch und durch) steckt, der diesen Versprecher dazu nutzen muss, um seine Machtphantasie zu demonstrieren.
Der Nazi-Opa Gauland verspricht sich natürlich nie. (Es sei denn, es geht um den „Vogelschiss der Geschichte“.)
Hier will der Ehrenvorsitzende der AfD demonstrieren, dass man Annalena Baerbock nie glauben sollte, weil sie doch nur ein dummes, dummes Ding ist, das hinter den Herd gehört. Unfähig, Politik zu betreiben. Eine, die sich verspricht, kann doch nicht Kanzlerkandidatin sein!

Dass der gute Mann in derselben Interviewreihe extrem abgekackt hat, hat er Dank seiner Verkalkung vergessen.
Hier, Opi. Lass dir das nochmal von deinem Zivi vorlesen:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/alexander-gauland-im-zdf-sommerinterview-wie-sich-der-afd-chef-selbst-zerlegt-a-00000000-0003-0001-0000-000002735188


(Gauland weiter)
„Es ist im Ergebnis egal, wer für die Grünen antritt. Denn das Programm, dass diese Partei vorlegt, ist darauf ausgerichtet, Deutschland in allen Bereichen schwerste und irreparable Schäden zuzufügen. Für Deutschland wäre eine Bundesregierung unter Führung der Grünen eine Katastrophe und würde unserem Land noch mehr staatlichen Zwang und Unfreiheit bescheren und zu einer weiteren Zerstörung von Wohlstand, Innerer Sicherheit und gesellschaftlichem Zusammenhalt führen.

-> Man kann natürlich gut verstehen, dass die AfD das rot markierte „das“ reflexhaft mit „ss“ schreibt. Soll aber hier und jetzt nur eine Nebensache sein.
Dass das Programm der GRÜNEN darauf ausgerichtet sein soll, Deutschland irreparable Schäden zuzufügen, ist so nur aus der Position der AfD, einer bornierten Partei, die geistig irgendwo vor Stalingrad im Matsch feststeckt, zu bewerten.
Gauland faselt von „Unfreiheit“, von „staatlichem Zwang“ und von „Zerstörung von Wohlstand, Innerer Sicherheit und gesellschaftlichem Zusammenhalt.“ Diese Vokabeln sind schwere Geschütze, die nur deshalb aufgefahren werden, weil die Partei innerlich komplett zerrissen ist und deshalb schon jetzt mediale Großkaliber auffahren muss.

Wen hat die Partei einer Annalena Baerbock entgegenzustellen? Den lupenreinen Nazi Landolf Ladig? Den sturen Meuthen? Die zickige Alice Weidel? Die wutschnaubende Beatrix von Storch, die gern auf Frauen und Kinder schießen lassen würde? Der dauerkeifende Stephan Brandner, der sich wie der allerletzte 8,3 Promille-Stadtfest-Idiot aufführt, sobald er den Mund aufmacht?

Oder Alexander Gauland, der 80 Jahre alt ist?
Der Mann könnte (rein rechnerisch natürlich) der Opa von Annalena Baerbock sein. Also genau der Stinkstiefel, der auf dem Familienfest zu viel Cognac drin hat, der von der „guten alten Zeit faselt, in der noch vernünftige Autobahnen gebaut wurden, aber das darf man ja heute nicht mehr sagen!“ und dem man mit einem Taschentuch den Speichel aus dem Mundwinkel tupfen muss, während er langsam in den Sessel pullert.

(Gauland weiter)
„…leider ist ein Wahlerfolg der Grünen alles andere als unwahrscheinlich, denn Frau Baerbock kann unter anderem auf die Unterstützung und Hilfe der zahllosen Sympathisanten der Grünen in den Medien zählen….“


-> Hier wird die Opferrolle schon mal zurechtgemacht wie ein gemütliches Bett. Alexander Gauland gibt an dieser Stelle zu, wie viel Angst der Mann – und mit ihm die Partei – vor Annalena Baerbock hat.
Die Opferrolle wird einfach schon mal prophylaktisch eingenommen „denn Frau Baerbock kann unter anderem auf die Unterstützung und Hilfe der zahllosen Sympathisanten der Grünen in den Medien zählen.„.
Ja, klar. Die bösen, bösen linksgrünversifften Mainstream-Medien! Sind vollkommen undifferenziert, beklatschen die GRÜNEN und geben der AfD keine Sendezeit! GEZ abschaffen! Gehören deportiert!
Das werden die Argumente sein. Hier zeigt Alexander Gauland offen, wie wenig die AfD inhaltlich zu bieten hat.
Wenig?
Nix.
Und das haben mittlerweile auch die Wähler*innen gemerkt.

(Gauland weiter)
Es bleibt zu hoffen, dass die Bürger nicht auf die als freundlich präsentierte Fassade hereinfallen und das wahre Gesicht dieser Partei erkennen.“

-> Hahahahahahahaha! Da möchte man sich vor Freude und gleichzeitigem Fremdschämen direkt mal gepflegt einpieschern.
Alexander Gauland ist Vorsitzender einer demokratiefeindlichen Nazipartei, die sich in den Bundestag provoziert und gepöbelt hat, die ganz offen Rechtsextremisten in den eigenen Reihen hat, die Faschisten duldet, die mit Neonazis marschiert, die übelsten Geschichtsrevisionismus betreibt, die demnächst höchstoffiziell vom Verfassungsschutz beobachtet werden wird – und sich den Deutschen als „bürgerliche Partei“ verkauft.
Und Alexander Gauland spricht davon, dass „die GRÜNEN eine freundlich präsentierte Fassade haben, hinter der das wahre Gesicht lauert.“

Die AfD proklamiert „Mut zur Wahrheit“ für sich. Beziehungsweise: „Deutschland. Aber normal.“

Die Wahrheit ist: Die AfD kann nichts. Die Partei ist fertig. Und bald wird es wieder normal sein, dass keine Faschisten im Bundestag sitzen.

So sieht es aus.

Danke, Annalena Baerbock. Und danke, Robert Habeck.




2 Gedanken zu “Die AfD hat Angst vor einer Frau!

  1. soweit d’accord, aber häte man, als es 2013 anstand, die GEZ abgeschafft, statt den kollektivistischen Bullshit mit dem „Beitragsservice“ auszuhecken, gäbe es die AfD heute nicht. Ich hielte das für einen Fortschritt.
    Aber vor allem, man kann zu viel Cognac drin haben?!?

    Gefällt 1 Person

  2. Der Matsch war vor Moskau, in Stalingrad sind’se einfach nur verreckt… trotzdem ein klasse Beitrag!

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