86 ANTWORTEN VON VERONIKA LACKERBAUER.


Ich wurde von einer Freundin auf deine Aktion aufmerksam gemacht und werde versuchen, nach bestem Wissen und Gewissen zu antworten.

Kurz zu mir: 
Ich bin seit 2020 Kreisrätin im Kreistag Landshut als einzige Vertreterin der LINKEN. Ich arbeite dort mit der Fraktion von B90/DIE GRÜNEN zusammen. Bevor ich zur Kommunalpolitik kam, war ich schon aktive Gewerkschafterin bei der GEW und habe gegen den Widerstand meines Arbeitgebers die Wahl eines Betriebsrats mit initiiert. Seit 2019 bin ich Betriebsrätin.
Zur Bundestagswahl 2021 trete ich sowohl als Direktkandidatin in meinem Wahlkreis 228, als auch als Listenkandidatin der Landesliste Bayern auf Platz 17 an.
Ich bin Jahrgang 1981, verheiratet und Mutter eines Sohnes.

Und jetzt zu den Fragen:



-> Wofür stehen Sie?

„Ich möchte in einem Land leben, in dem jeder Mensch – egal woher, egal welcher Konfession, Identität, sexueller Orientierung, usw. – dieselben Chancen hat. Ich möchte eine bunte, vielfältige, offene Gesellschaft. Ich möchte in einem Sozialstaat leben, der niemanden durchs Raster fallen lässt und alle gut versorgt. Ich möchte, dass auch unsere Kinder und Enkel noch gut in diesem Land leben können, weil es nachhaltig ist, rechtsstaatlich und friedlich. Ich möchte in einem Land leben, das nicht den Fokus nur auf das eigene kleine Hoheitsgebiet richtet, sondern seine Verantwortung in einer globalisierten und vernetzten Welt übernimmt.
Und ich möchte mithelfen, diese Utopie umzusetzen.“

-> Wer ist Ihr*e größte*r Konkurrent*in?

„Das ist tatsächlich eine Kategorie, in der ich nicht denke. Ich versuche mich grundsätzlich auf Inhalte zu konzentrieren und nicht auf persönliche Grabenkämpfe.“

-> Was machen Sie besser als andere?

„Ich habe schon ziemlich schmutzige Wahlkämpfe erlebt, die auch auf einer persönlichen Ebene geführt wurden, das war noch nie mein Stil und auf dieses Niveau möchte ich mich auch nicht begeben. Wir können auf Sachebene streiten, auch heftig und kontrovers, aber danach muss es möglich sein, sich weiter in die Augen zu sehen. Das vermisse ich insbesondere in den Sozialen Medien.“

-> Sind Sie verlässlich?

„Ich halte mich für sehr loyal. Ich versuche auch keine Versprechungen zu machen, die ich nicht halten kann. Den Menschen, die hinter mir stehen, meiner Partei und unserer Wählerschaft fühle ich mich verpflichtet.“

-> Was war Ihr größter Erfolg?

„Vor Kurzem starteten eine Kreistagskollegin und ich eine Aktion zum Thema „Sexismus in der Kommunalpolitik und im Ehrenamt“. Was eigentlich als kleine Social-Media-Aktion zum Weltfrauentag gedacht war, zog unerwartet weite Kreise und hat eine unerwartet große Menge Staub aufgewirbelt. Die harsche Erwiderung seitens mancher Politik-KollegInnen, aber auch die unzähligen Zuschriften, Kommentaren und Erfahrungsberichte zeigten, dass wir einen Nerv getroffen zu haben scheinen. Dass sich Gremien verschiedener Art mit unserer Aktion beschäftigen und sich selbst kritisch hinterfragen, halte ich für einen großen Erfolg.“ 

-> Was wollten Sie werden, als Sie 7 Jahre alt waren?

„Ich wollte lange Kunst studieren und Malerin werden. Oder Schriftstellerin – was ich, zumindest im Nebenberuf, auch geworden bin.“

-> Warum sind Sie dann ausgerechnet in die Politik gegangen?

„Das war keine aktive Entscheidung, sondern ein Prozess. Man wird nicht morgens wach und sagt sich: Heute will ich mal in die Politik! Die Betriebsratswahl in meinem Brotjob hat mir gezeigt, wie wichtig Mitspracherechte im Betrieb sind. Durch die Unterstützung der Gewerkschaft haben wir am Ende unser Ziel erreicht. Mitgestalten zu können und Dinge, die ich für falsch halte, aktiv umgestalten zu dürfen, das war der Motor, der mich bis hierher vorwärts getrieben hat.“

-> Eventuell haben Sie auf die letzte Frage geantwortet: „Weil ich was verändern will.“ Deshalb die Frage: Was haben Sie bisher verändert?

„Ein Betrieb hat durch meine Mithilfe jetzt einen Betriebsrat. Beschäftigte, die bislang keine demokratische Vertretung hatten, haben jetzt eine. Zusammen mit der Gewerkschaft streiten wir jetzt um einen Tarifvertrag. Dass diese Verhandlungen aufgenommen wurden, ist bereits ein erster Schritt in die richtige Richtung. Und als Linke im Kreistag Landshut vertrete ich linke Positionen und rege zumindest zur Auseinandersetzung mit linken Themen an. Es wäre utopisch zu erwarten, man könnte allein die Welt verändern.“

-> Was tun Sie für die Wirtschaft?

„„Die Wirtschaft“ braucht mich nicht. Die kommt sehr gut ohne mich klar. Als Bundestagsabgeordnete sähe ich meine Aufgabe eher darin, sicherzustellen, dass „die Wirtschaft“ nicht auf Kosten und zu Lasten von Menschen „wirtschaftet“, weder hierzulande, noch andernorts, weder heutiger Beschäftigter, noch zukünftiger Generationen.“

-> Was tun Sie für das Klima?

„Der Klimawandel ist die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts und wenn wir nicht all unser Tun auf den klimatischen Prüfstand stellen, werden wir uns eines Tages von unsren Kindern und Enkeln fragen lassen müssen, warum wir nichts getan haben. Es ist seit mindestens 30 Jahren bekannt, DASS etwas getan werden muss, um den Klimawandel aufzuhalten oder wenigstens zu verlangsamen. Wir haben schon viel zu viel Zeit verstreichen lassen.“

-> Was tun Sie für das Gesundheitssystem?

„Spätestens die Corona-Krise hat uns gezeigt, dass unser Gesundheitssystem dringend reformiert werden muss. Damit meine ich die Abkehr vom profitorientierten Gesundheitswesen. Medizinische und pflegerische Berufe bedürfen einer grundlegenden Aufwertung, was die Arbeitsbedingungen und vor allem auch die Entlohnung angeht.“

-> Was tun Sie gegen Faschismus?

„Die große Marlene Dietrich sagte wohl einmal: „Ich bin aus Anstand Antifaschistin geworden.“ Sich täglich den kleinen und großen Angriffen von rechts entgegenzustellen, sollte für jede Demokratin und jeden Demokraten eine Selbstverständlichkeit sein. Wir erleben, wie im Netz und auf der Straße wie die Grenzen des Sag- und Denkbaren immer weiter verschoben werden, rassistische, antisemitische und antimuslimische Angriffe mehren sich, dem müssen wir uns mit aller Kraft entgegenstellen.“

-> Wie wohnen Sie?

„Ländlich. In einem umgebauten ehemaligen Bauernhof auf dem Dorf. Mit meinen Schwiegereltern in der unmittelbaren Nachbarschaft und mit Tieren und viel Grün.“

-> Welches Sprichwort finden Sie richtig doof? 

„Wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.“

-> Welches Kompliment würde Sie der Erde machen?

„Sie ist der wunderbarste Planet, auf dem ich je gewesen bin.“

-> Was überwältig Sie?

„Das Leben. Die Liebe. Manchmal auch die Wut.“

-> Welches Buch haben Sie zuletzt angefangen, aber enttäuscht weggelegt?

„„Die Tuchvilla“. Ich liebe historische Romane, aber ich mag es nicht, wenn sie kitschig sind.“

-> Was ist die letzte Sache, die Sie gelernt haben?

„Gleichzeitig Homeoffice und Homeschooling zu koordinieren.“

-> Welchen Song haben Sie als letztes gehört?

„Ein Oldie hat sich in letzter Zeit in meinem Ohr festgefressen: „Lemon tree“ von Peter, Paul und Mary.“

-> Stellen Sie das Radio leiser, wenn Sie rückwärts einparken?

„Nein.“

-> Was tun Sie gegen Rassismus, Antisemitismus, Misogynie, Homophobie Hatespeech und Terrorismus?

„Dagegen halten, wann immer ich die Gelegenheit dazu bekomme.“

-> Welche Fähigkeit hätten Sie gern?

„Ich bin oft impulsiv und weniger diplomatisch als ich gerne sein möchte. Außerdem fehlt es mir an Geduld.“

-> Essen Sie Fleisch? Wenn ja: wie oft pro Woche?

„Ja, aber wir haben unseren Konsum stark reduziert. Außerdem achte ich darauf, wo das Fleisch herkommt.“

-> Wieviel Steuern sollte amazon in Deutschland zahlen?

„Auf alle Umsätze, die sie in Deutschland generieren, sollten internationale Unternehmen auch in Deutschland Steuern abführen müssen.“

-> Was ist Ihre normalste Eigenschaft?

„Was heißt schon normal …?“

-> Wieviel Mindestlohn ist gerecht?

„Einer, der es ermöglicht, von der eigenen Arbeit auch auskömmlich zu leben. Damit meine ich gesellschaftliche Teilhabe und nicht nur bloßes (über)leben. Und einer, der es auch nach dem Arbeitsleben möglich macht, im Alter gut zu leben.“

-> Gehen Sie gern zum Zahnarzt?

„Es gibt Dinge, die ich lieber tue, aber ich habe kein Problem mit Zahnarztbesuchen.“ 

-> Wann ist der ideale Zeitpunkt für den Kohleausstieg?

„Vorgestern.“

-> Fühlen Sie sich von den Medien gut repräsentiert?

„Das kommt bislang nur in sehr geringem Umfang vor.“

-> Kann es soziale Gerechtigkeit geben?

„Die Frage ist nicht, ob, sondern wann.“

-> Haben Sie ein Hobby?

„Ich habe viele Hobbys. Ich schreibe leidenschaftlich Romane und Kurzgeschichten, was allerdings eher ein zweites berufliches Standbein ist als ein Zeitvertreib. Ich gehe gerne ins Kino und ins Theater, aktuell schaue ich Filme und Serien im Stream. Außerdem häkle und sticke ich zur Entspannung und wenn ich Zeit dazu finde, lese ich gern.“

-> Mit wem würden Sie gern mal reden?

„Angela Merkel. Ich teile nicht unbedingt ihre politischen Überzeugungen, aber ich bewundere sie für ihre Haltung und Standhaftigkeit.“

-> Haben Sie das Gefühl, dass man Ihnen glaubt?

„Ich hoffe es.“

-> Hatten Sie als Kind ein eigenes Kinderzimmer?

„Ja, ich bin ein Einzelkind.“

-> Was würden Sie verbieten, wenn Sie könnten?

„Tarifflucht. Fake News. Hassrede.“

-> Was wollten Sie Julian Reichelt schon immer mal sagen?

„Ob er sich eigentlich im Spiegel ansehen kann.“

-> Welche verbotene Sache würden Sie erlauben?

„Als Linke muss ich dazu eindeutig Cannabis sagen.“

-> Sind Sie ein*e gut*e Beifahrer*in?

„Nein. In der Regel sitze ich selbst am Steuer, mitzufahren macht mich nervös.“

-> Was ist das derzeit größte Problem, das es zu lösen gilt?

„Der Klimawandel.“

-> Können Sie gut einschlafen?

„In aller Regel schon.“

-> Angenommen, Sie dürften einen ganzen Abend nicht über Politik reden. Worüber würden Sie dann reden?

„Oh, ich muss gar nicht ständig über Politik reden. Wir könnten uns stattdessen über Filme und Serien unterhalten. Und natürlich über Bücher. Gern auch meine eigenen. Soll ich eines empfehlen?“

-> Was bedeutet Ihnen Macht?

„Aus großer Macht folgt große Verantwortung.“

-> Welches Geräusch / Tier können Sie besonders gut nachmachen?

„Ein Faultier.“

-> Wann haben Sie sich das letzte Mal für einen Fehler entschuldigt?

„Wenn ich Fehler mache, gestehe ich sie auch ein und entschuldige mich dafür.“

-> Wer schreibt bei Ihnen zu Hause die Einkaufszettel?

„Alle zusammen.“

-> Auf welchen Gegenstand könnten Sie nicht verzichten?

„Mein Laptop.“

-> Haben Sie schon mal einen Zopf geflochten?

„Ja, auf meinem Kopf und auf anderer Leute Köpfen ebenfalls.“

-> Haben Sie schon mal ein Loch in eine Fliese gebohrt?

„Ich hab schon quadratmeterweise Fliesen von der Wand geklopft. Außerdem verputzt, Tapete abgelöst, Bodenbretter herausgebrochen, Holzdeckenverkleidung erst abgerissen und danach neue angebracht, gedämmt, eine Badewanne eingemauert usw. Wir haben beim Umbau unseres Hauses vieles in Eigenleistung gemacht.“

-> Angenommen, ein sechsjähriges Kind steht weinend vor Ihnen, macht sich Sorgen um die Zukunft. Was sagen Sie dem Kind?

„Ich würde es in den Arm nehmen und ihm versichern, dass wir alles in unserer Macht stehende tun werden, damit es eine gute Zukunft bekommt.“

-> Was meinen Sie, wenn Sie mit den Schulter zucken, die Augenbrauen heben und sagen:
„Tja, das ist halt Politik.“

„Dann ist wohl mal wieder eine Diskussion ausgeufert, oder wir streiten uns, wo wir eigentlich an einem Strang ziehen sollten.“

-> Was war der tollste Ort, an dem Sie jemals gewesen sind?

„Ich habe das Glück bereits an vielen wunderbaren Orten gewesen zu sein. Das Taj Mahal war ein Ort, der mich tief bewegt hat. Südafrika und Namibia haben mich landschaftlich überwältigt. Und Irland ist ein Sehnsuchtsort für mich.“

-> Was wollten Sie Donald Trump schon immer mal sagen?

„Nichts. Ich bin froh, dass man nichts mehr von ihm hört.“

-> Was tun Sie, um Energie zu sparen?

„Wir haben eine PV-Anlage auf dem Dach, wir erzeugen damit mindestens so viel Strom wie unser Haushalt im Jahr verbraucht.“

-> Wissen Sie noch, neben wem Sie in der ersten Klasse gesessen haben?

„Um ehrlich zu sein, nein.“

-> Was haben Sie verpasst, hätten es aber lieber erlebt?

„Die 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren sicherlich spannend. Und bei der Wiedervereinigung 1989 war ich noch zu klein, um wirklich zu begreifen, was da vor sich ging.“

-> Finden Sie sich wichtig?

„Ich hoffe, es gibt einige Menschen in meinem direkten Umfeld für die ich wichtig bin. Die Welt global betrachtet, käme sicher gut ohne mich klar.“

-> Was haben Sie erlebt, hätten es aber lieber verpasst?

„Im Jahr 2011 hatte ich eine schwere beidseitige Lungenembolie, auf diese Erfahrung hätte ich gut verzichten können.“

-> Angenommen, Sie gucken mit den Augen eines Ausländers / einer Ausländerin auf Deutschland. Was ist das Tollste an Deutschland?

„Im Vergleich zu vielen anderen Ländern der Welt, ist Deutschland ein freies Land, das seinen Bewohnern Sicherheit und Menschenrechte gewährleistet. Es ist eines der reichsten Länder der Welt, die medizinische Versorgung ist unterm Strich gut. Es gibt viele wunderschöne Regionen vom Alpenrand bis an die Nordseeküste.“

-> Welches Rezept Ihrer Oma ist Ihr Lieblingsrezept?

„Meine Ur-Oma, die gestorben ist, als ich 17 Jahre alt war, hat eine fantastische ur-bayerische Küche gepflegt. Schmalzgebäck, Apfelstrudel und auch Bratengerichte habe ich nie wieder auf diese Weise gegessen wie in ihrer kleinen Wohnküche in dem alten Häuschen in Passau. Sie kochte zeitlebens auf einem Holzofen.“

-> Ist Ihnen die Farbe Ihrer Socken egal?

„Nein, ich mag sie gern bunt.“

-> Was ist Ihr sympathischster Spleen?

„Nach vielen intensiven Lektoraten an meinen Manuskripten, redigiere ich auch Whatsapp-Nachrichten und Facebook-Posts auf Orthographie und Interpunktion.“

-> Können Sie sich vorstellen, in einer anderen Partei zu sein? Und wenn ja: In welcher? (Ok. Ehrlich jetzt.)

„Tatsächlich war ich bis vor einem Jahr parteilos. Dass ich der LINKEN beigetreten bin, war ein wohl überlegter Prozess. Den GRÜNEN stand und stehe ich immer schon nahe. In gewisser Weise auch der SPD. Die Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht und bewusst getroffen, da ich eine treue Seele bin, müsste schon sehr viel passieren, dass ich mein Parteibuch zurückgebe.“

-> Haben Sie sich schon mal geprügelt?

„Nur verbal.“

-> Angenommen, eine Frau, die unter Altersarmut leidet, klagt Ihnen Ihr Leid. Was sagen Sie der Frau?

„Für ein reiches Land wie Deutschland ist es eine unverzeihliche Schande, dass wir unsere Alten – vorwiegend Frauen, die Jahrzehnte ihres Lebens unentgeltlich Care-Arbeit geleistet haben – am Existenzminimum vegetieren lassen. Es ist einer Gesellschaft wie der unseren nicht würdig.“

-> Ist Ihnen wichtig, was man über Sie denkt?

„Ich würde jetzt spontan behaupten, nein. Aber wahrscheinlich stimmt das nicht ganz, bei gewissen Menschen ist es mir sogar sehr wichtig, was sie von mir halten.“

-> Angenommen, Sie sind mit einem Sportwagen unterwegs. Auf einem Autobahnabschnitt, wo man so schnell fahren darf, wie man will. Sie haben freie Fahrt. Wie schnell fahren Sie?

„140, 150 vielleicht. Ich mache mir nichts aus schnellen Autos. Auf freier Strecke genieße ich die ruhige Fahrt und drehe die Musik laut auf.“

-> Wovor haben Sie Angst?

„Vor Hass und Hetze und der Verrohung unserer Gesellschaft. Krankheit und Tod ist auch nicht unbedingt etwas, womit ich mich gerne beschäftige.“

-> Besitzen Sie eine Multifunktionsjacke?

„Nein.“

-> Wen finden Sie toll?

„Meinen Mann, meinen Sohn, meinen Vater. Natürlich auch meine Mutter, die ist allerdings schon 2008 verstorben.“

-> Was macht Sie wütend?

„Verschwörungstheoretiker, Schwurbler, Aluhutträger, Rassisten, Faschisten, Antisemiten, LGBTQ-Phobiker und ebenso sehr Menschen, die sich selbst zur „bürgerlichen Mitte“ zählen, aber die Phrasen der ersten sieben auftragen und ihnen damit Tür und Tor öffnen.“

-> Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

„Für meine Familie und meine FreundInnen.“

-> Können Sie backen? Wenn ja: was ist Ihre Backspezialität?

„Nein, kein bisschen.“

-> Warum stehen Sie da, wo Sie jetzt stehen?

„Ich kann nicht anders.“

-> Es ist Mittwoch, 23:00 Uhr, Sie sind hundemüde, haben Morgen einen wichtigen Termin und Ihre Nachbarn feiern eine Party. Laut. Was tun Sie?

„Das Fenster schließen, ins Bett gehen und schlafen.“

-> Wann und wofür haben Sie das letzte Mal etwas gespendet?

„Meine Familie und ich haben eine Patenschaft bei Plan International und den SOS Kinderdörfern. Außerdem unterstützen wir die Ruanda-Hilfe in Landshut. Und ich bin Blutspenderin.“

-> Haben Sie schon mal ein Tier getötet?

„Nein.“

-> Verdienen Politiker*innen genug Geld?

„Bisher ist mein politisches Engagement ehrenamtlich. Aber BerufspolitikerInnen in Deutschland verdienen, denke ich, genug.“

-> Verdienen Politiker*innen genug Respekt?

„Krumme Maskendeals, dubiose Nebeneinkünfte und Korruptionsverdacht tragen sicherlich nicht dazu bei, das Ansehen von PolitikerInnen zu heben. Aber wenn ich lese, dass sich Politiker und häufiger noch Politikerinnen Shitstorms, Beleidigungen, Verleumdungen und Bedrohung ausgesetzt sehen, dann fehlt es offenbar grundlegend an Respekt.“

-> Wann haben Sie das letzte Mal gelogen?

„Ich bemühe mich um Aufrichtigkeit, denn mit Lügen macht man Probleme in der Regel nur größer.“

-> Woran glauben Sie?

„An Gott.“

-> Was ist der größte Fehler in der deutschen Geschichte?

„Der Kolonialismus im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, der Nationalsozialismus und die Shoa, der §175 und §§218, 219a, die Teilung Deutschlands“

-> Wofür würden Sie sich selbst nicht wählen?

„Wenn ich mich selbst nicht wählen würde, würde ich nicht antreten.“

-> In welchen Momenten haben Sie Lampenfieber?

„Vor der Rede, die ich auf der Aufstellungsversammlung zur Bundeswahlliste gehalten habe, war ich sehr aufgeregt, obwohl mir vor Menschen zu sprechen, normalerweise nicht viel ausmacht.“

-> Was möchten Sie später mal gemacht haben?

„Zum Bundestag zu kandidieren, ist etwas, das man einmal gemacht haben sollte.“

-> Haben Sie schon mal eine Waffe abgefeuert?

„Ja, ein Luftgewehr an der Schießbude. Getroffen auch, eine Rose.
Ach, und eine Armbrust und Pfeil und Bogen auf einem Mittelalterfest.“

-> Warum sollte man ausgerechnet Sie wählen?

„Auf mich speziell kommt es gar nicht an. Aber wer eine gerechtere Verteilung, eine soziale Lösung für die Klimakrise, Mitbestimmung, mehr Investitionen in Bildung, Pflege und soziale Absicherung, eine plurale, bunte Gesellschaft und klare Kante gegen Rassismus, Faschismus und Fake News will, sollte die LINKE wählen.“

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