96 ANTWORTEN VON LUCA PIWODDA (FPA)

Mein Name ist Luca Piwodda von der Freiparlamentarischen Allianz (FPA) und ich kandidiere in Greifswald für den Landtag in Mecklenburg-Vorpommern am 26. September 2021.

Im Juni 2018 habe ich mit ein paar Freunden die FPA als eigene Partei gegründet, wir waren damals alle 18/19 Jahre alt + hatten und haben Bock auf etwas Neues. Das Fragen-Beantworten war mega cool – ich hoffe, euch gefällts!



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-> Wofür stehen Sie?

„Für Politik mit direkter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Die politische Bühne ist noch etwas neu für mich, aber ich kann es mir nicht vorstellen, wichtige Entscheidungen zu treffen, ohne die Menschen mit einzubeziehen.“

-> Wer ist Ihr*e größte*r Konkurrent*in?

„Die Skepsis, dem Neuen eine Chance zu geben..“

-> Was macht sie/er besser als Sie?

Besser macht mich nichts. Mein Lebensentwurf basiert auf Freude, Hoffnung und Euphorie, der andere Ansatz auf Furcht, Frust und Blockade.“

-> Was machen Sie besser als sie/er?

„Ich versuche, so viel wie möglich Zeit in der Tagesplanung für die inhaltliche Arbeit einzuräumen, neben Bürokratie & Co. Denn wir wollen wirklich Lösungen finden, wie sich junge Menschen besser politisch beteiligen können und wie wir strukturschwache Regionen neu aufbauen können. Bei der Skepsis ist häufig die Ablehnung erst einmal präsent, konstruktive Ansätze kommen da nicht immer.“

-> Was war Ihr größter Fehler?

„Zu denken, dass Inhalte das Wichtigste in der Politik sind.“

-> Sind Sie verlässlich?

„Auf diese Eigenschaft bin ich mit am Stolzesten, also jo. Meistens weiß ich, was ich heute in drei Wochen machen werde, da mir Organisation wichtig ist.“

-> Was war Ihr größter Erfolg?

„An der FPA-Gründung beteiligt sein zu dürfen und nun dazu beizutragen, wie sich unsere Ideen ausbreiten und auf Anklang treffen.“

-> Was wollten Sie werden, als Sie 7 Jahre alt waren?

„Fußballspieler.“

-> Warum sind Sie dann ausgerechnet in die Politik gegangen?

„Nach Fußballspieler wollte ich erst Fußballreporter und dann Journalist werden, bis ich zur Politik kam. Mit 15 Jahren stand das für mich fest – ist auch ein bisschen familiär geprägt, weil mein Vater und mein Opa in der Politik sind/waren. Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen, als sich täglich für die Gesellschaft einzusetzen.“

-> Eventuell haben Sie auf die letzte Frage geantwortet: „Weil ich was verändern will.“ Deshalb die Frage: Was haben Sie bisher verändert?

„Im Mai 2019 habe ich unsere Bürgermeisterkandidatin in meiner Heimatstadt Gartz (Oder) im Wahlkampf unterstützt und sie gewann, aus dem Erfolg habe ich viel über Politik gelernt und irgendwie Stadtpolitik mitgeprägt. Mit der Gründung der FPA habe ich auch die deutsche Parteienlandschaft um eine Option reicher gemacht.“

-> Was tun Sie für die Wirtschaft?

„Wir wollen die Wirtschaft neu denken und verstehen sie nicht als Gegner der Sozialpolitik- die Wirtschaft würde von einem bedingungslosen Grundeinkommen, von einem höheren Mindestlohn und von einer intensiveren Start-up-Förderung enorm profitieren. Allgemein sollten wir vom Denken wegkommen, dass Wirtschaftswachstum der heilige Gral ist, sondern uns eher aufs nachhaltige Wirtschaften fokussieren – Bruttonationalglück statt Bruttoinlandsprodukt.“

-> Was tun Sie für das Klima?

„Zu wenig. Ich fahre zwar nicht 3-4 Mal in den Urlaub oder habe keinen SUV, aber häufig nehme ich noch das Auto und nicht die Bahn. Insgesamt achte ich aber auf Nachhaltigkeit, was Lebensmittel und Lebensweise angeht.“

-> Was tun Sie für das Gesundheitssystem?

„Klingt unkreativ, weil es alle sagen, aber trotzdem und unverständlicherweise noch nicht umgesetzt ist: Die Löhne für Arbeitende im Gesundheitsbereich müssen unbedingt erhöht werden; gerade durch die Coronakrise wurde uns noch einmal verdeutlicht, wie wichtig diese Arbeit ist. Krankenhäuser sollten auch keine Unternehmen sein, sondern karitative Einrichtungen – in bestimmten Bereichen muss der Staat ein Monopol haben, dazu zählen auch Krankenhäuser.“

-> Was tun Sie gegen Faschismus?

„Auf Demos gegen den Faschismus und extremistische Tendenzen bin ich dabei und war auch schon Redner.
Das Wichtigste aber: Den Menschen zuhören und ihnen auf Augenhöhe begegnen. Wenn die Menschen spüren, dass sie ein wichtiger Teil der Gesellschaft sind, wenden sie sich gar nicht fundamentalistischen oder faschistischen Gedanken zu.“

-> Wie wohnen Sie?

„In einer Einraumwohnung in Zentrumsnähe in Greifswald.“

-> Welches Sprichwort finden Sie richtig doof?

„Die meisten, vor allem aber „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.“

-> Welches Kompliment würde Sie der Erde machen?

„Sie besitzt eine unglaubliche Kraft, vor allem eine Erholungskraft. Im gleichen Zug kann ich mich als Mensch dafür entschuldigen, was ich zum Teil der Erde, ökologisch gesehen, alles antue.“

-> Was überwältig Sie?

„Sehr gute Reden und besondere Gesten des Altruismus.“

-> Welches Buch haben Sie zuletzt angefangen, aber enttäuscht weggelegt?

„Das „Tractatus theologico-politicus“ von Spinoza.“

-> Was ist die letzte Sache, die Sie gelernt haben?

„Die Dinge, die mich gerade mit am Meisten beschäftigen, sind Teamführung und Mitgliedermanagement. Ob ich sie gelernt habe, weiß ich aber noch nicht.“

-> Welchen Song haben Sie als letztes gehört?

„Old Town Road“ von Lil Nas X & Billy Ray Cyrus.

-> Stellen Sie das Radio leiser, wenn Sie rückwärts einparken?

„Im Auto läuft bei mir meist Podcast, aber der wird dann leiser gestellt.“

-> Was tun Sie gegen Rassismus, Antisemitismus, Misogynie, Homophobie Hatespeech und Terrorismus?

„Menschen verstehen wollen. So kommt man mit ihnen am Ehesten ins Gespräch und kann ergründen, warum sie so drauf sind und wie man ihnen andere Ansichten zugänglich machen kann.“

-> Welche Fähigkeit hätten Sie gern?

„Mehr Gelassenheit – in manchen Dingen ruhiger werden und einen Blick von außen drauf werfen.“

-> Essen Sie Fleisch? Wenn ja: wie oft pro Woche?

„Ja, weil ich einfach noch nicht stark genug war, damit aufzuhören. Die Häufigkeit unterscheidet sich, aber mehrmals pro Woche.“

-> Wieviel Steuern sollte amazon in Deutschland zahlen?

„Auf jeden Fall mehr. Der Schritt der G7 hin zu einer globalen Mindestbesteuerung für Unternehmen ist sehr stark, mit solchen Mitteln gelingt es vielleicht sogar, dass amazon 21% des Gewinns an Steuern zahlt.“

-> Was ist Ihre normalste Eigenschaft?

„Harmoniebestrebt.“

-> Wieviel Mindestlohn ist gerecht?

„Derzeit 12,50€. Wird zukünftig je nach Inflation und Wirtschaftslage eher steigen.“

-> Gehen Sie gern zum Zahnarzt?

„Ne. Aber nicht, weil ich Angst habe, sondern eher, weil es zeitraubend ist.“

-> Wann ist der ideale Zeitpunkt für den Kohleausstieg?

„Der war schon. Wir sind hierbei zum Glück zumindest auf dem Weg. Die Regionen, in denen der Kohleausstieg stattfindet, dürfen wir aber nun auf keinen Fall aus den Augen verlieren, ansonsten haben wir dort bald zehntausende Arbeitslose mehr.“

-> Fühlen Sie sich von den Medien gut repräsentiert?

„Als neue Partei hat man nicht gleich die große Bühne. 1-2 Artikel und Beiträge mehr gehen immer, aber insgesamt habe ich den Eindruck, dass die meisten Medien bemüht sind, ein repräsentatives Abbild der Gesellschaft wiederzugeben.“

-> Kann es soziale Gerechtigkeit geben?

„Kann es und gibt es. Gerechtigkeit bedeutet für mich vor allem Chancengleichheit. Jeder Mensch sollte die Möglichkeit bekommen, seinen Interessen nachgehen und daraus seinen Lebensmittelpunkt machen zu können. Das heißt nicht, dass alle nun alles geschenkt bekommen, sondern, dass wir als Gesellschaft auch gönnen können und uns für die Anderen einsetzen.“

-> Haben Sie ein Hobby?

Jo, Fußball, Rennrad, lesen und das Wichtigste: Zeit mit Familie und Freunde.“

-> Mit wem würden Sie gern mal reden?

„Von den bereits gestorbenen: Friedrich Nietzsche, Niccolo Machiavelli und Karl Marx; im Hier und Heute: Alexandria Ocasio-Cortez, Ferdinand von Schirach und Peter Longerich.“

-> Haben Sie das Gefühl, dass man Ihnen glaubt?

„Ja, ansonsten wäre es ja schlimm. Mit das Erniedrigendste muss sein, mit seinen Anliegen auf taube Ohren zu stoßen, das habe ich glücklicherweise bei größeren Dingen noch nicht erleben müssen.“

-> Hatten Sie als Kind ein eigenes Kinderzimmer?

„Ja – in BVB-schwarz-gelb.“

-> Was würden Sie verbieten, wenn Sie könnten?

„Verbieten ohne Hintergrund ist nie eine Lösung, da es nur Frust und im zweiten Schritt eine Überreaktion verursacht. Dinge einschränken und deren Gegenseite umso mehr fördern macht aber Sinn, um eine klare Ausweichmöglichkeit zu besitzen.“

-> Was wollten Sie Julian Reichelt schon immer mal sagen

„Er spielt in meinem Leben nicht die größte Rolle, von daher nichts.“

-> Welche verbotene Sache würden Sie erlauben?

„Cannabis. Allein, dass das hier als „verbotene Sache“ genannt werden muss, ist ein Unding.“

-> Sind Sie ein*e gut*e Beifahrer*in?

„Ich, von mir aus gesehen, würde sagen ja. Die Person, die das Auto fährt, wahrscheinlich nicht.“

-> Was ist das derzeit größte Problem, das es zu lösen gilt?

„Das Gefühl der Orientierungslosigkeit und permanenten Überforderung, das bei immer mehr Menschen entsteht, in Hoffnung und Optimismus umzuwandeln.“

-> Können Sie gut einschlafen?

„Ja, weil man vom Politischen ins Private abschalten muss, bevor man einschläft.“

-> Was mögen Sie an sich?

„Bei den allermeisten Dingen versuche ich, eine Humorebene reinzubekommen und Sachen unverfälscht zu betrachten.“

-> Angenommen, Sie dürften einen ganzen Abend nicht über Politik reden. Worüber würden Sie dann reden?

„Fußball, Literatur, das Neueste aus der Heimat und ganz vielen spontanen Themen.“

-> Was bedeutet Ihnen Macht?

„Nichts. Mir persönlich ist es nicht wichtig, Macht zu haben, sondern den Ideen, die ich für richtig halte, Macht zu verleihen.
Die theoretisch-konzeptionelle Dimension der Macht bewunderte ich schon immer und finde sie faszinierend. In der Praxis kann Macht aber immer nur ein Mittel zum Zweck sein, um etwas Gutes zu bewirken.“

-> Welches Geräusch / Tier können Sie besonders gut nachmachen?

„Einen Hund, manchmal auch durch die Sprache beim eigenen rhetorischen Bellen.“

-> Wann haben Sie sich das letzte Mal für einen Fehler entschuldigt?

„Für kleinere Sachen ständig. Bei größeren Dingen bisher zum Glück noch nie, da es irgendwie eine Team-Entscheidung war.“

-> Wer schreibt bei Ihnen zu Hause die Einkaufszettel?

„Ich.“

-> Auf welchen Gegenstand könnten Sie nicht verzichten?

„In täglichen Funktionalitätsbahnen gedacht: Das Handy. Ständiger Informationserneuerer.“

-> Haben Sie schon mal einen Zopf geflochten?

„Bisher nicht, kommt aber bestimmt noch.“

-> Haben Sie schon mal ein Loch in eine Fliese gebohrt?

„Nein – handwerklich bin ich so gut drauf wie Schalke 04 fußballerisch in dieser Saison.“

-> Angenommen, ein sechsjähriges Kind steht weinend vor Ihnen, macht sich Sorgen um die Zukunft. Was sagen Sie dem Kind?

„Erst einmal trösten und verstehen, dass es viele Dinge in der Zukunft gibt, die auch mir Sorgen machen. Aber das Gute ist ja, dass das Kind erst sechs Jahre alt ist und die Zukunft größtenteils selbst mitgestalten und sich dafür einsetzen kann, dass das nicht so weitergeht.“

-> Was meinen Sie, wenn Sie mit den Schulter zucken, die Augenbrauen heben und sagen: „Tja, das ist halt Politik.“

„Das Machtgehabe und das Böse im Menschen suchend.“

-> Was war der tollste Ort, an dem Sie jemals gewesen sind?

„Beim ersten Gedanken: Die Heimat, also Gartz (Oder) und Greifswald. Außerhalb davon: Venedig. Aber nur, wenn an allen drei Orten die richtigen Menschen dabei sind.“

-> Was wollten Sie Donald Trump schon immer mal sagen?

„Make your character great (ohne again).“

-> Was tun Sie, um Energie zu sparen?

„Handy weg und entweder schlafen / ausruhen / irgendwo hinfahren (einzelne Variante) oder mit Freunden entspannen.“

-> Wissen Sie noch, neben wem Sie in der ersten Klasse gesessen haben?

„Ja, wir sind auch heute noch in Kontakt.“

-> Was haben Sie verpasst, hätten es aber lieber erlebt?

„Eher das Gegenteil. Ich verpasse manchmal Ereignisse, bei denen ich gerne dabei gewesen wäre.“

-> Finden Sie sich wichtig?

„Ne.“

-> Was haben Sie erlebt, hätten es aber lieber verpasst?

„Gleiche Antwort wie zwei Fragen zuvor.“

-> Angenommen, Sie gucken mit den Augen eines Ausländers / einer Ausländerin auf Deutschland. Was ist das Tollste an Deutschland?

„Wahrscheinlich die enorme Kulturvielfalt und die lange Kulturtradition.“

-> Und was finden Sie, ist das Tollste an Deutschland?

„Die grundlegenden Gedanken des Sozial- und Bildungssystems, auch wenn davon gerade Vieles falsch läuft. Aber im Grundsatz: Jeder Mensch soll abgesichert sein, hat freien Zugang zu Wissen und kann sich entfalten.“

-> Welches Rezept Ihrer Oma ist Ihr Lieblingsrezept?

„Nicht unbedingt das Rezept, aber zum Beispiel Kartoffeln und Erbsen aus ihrem Garten mit ihrer Zubereitung sind einmalig.“

-> Ist Ihnen die Farbe Ihrer Socken egal?

„Ich trage nur schwarze Socken (Einzige Ausnahme: Beim Fußball ist eine andere Farbe notwendig.).“

-> Was ist Ihr sympathischster Spleen?

„Ich musste erstmal Spleen googeln. Am Ehesten, dass auf einem Tisch meist alles ordentlich stehen soll.“

-> Können Sie sich vorstellen, in einer anderen Partei zu sein? Und wenn ja: In welcher? (Ok. Ehrlich jetzt.)

„Gar nicht. Die FPA verkörpert so viel Neues für mich, was die Parteien unbedingt brauchen: Basisdemokratie, Amtszeitbegrenzungen, ein Talentkomitee für echte Nachwuchsförderung, das Losverfahren für einige politische Ämter und und und.
Vor der FPA habe ich kurz bei der SPD vorbeigeschaut, da war nur Machterhalt und nicht Mitbestimmung entscheidend. Auch bei den anderen etablierten Parteien (dazu zähle ich auch die AfD) sehe ich wenig Potenzial. Wahrscheinlich würde ich, wenn die FPA nicht wäre, nicht in einer Partei, sondern in anderen Organisationsformen aktiv sein.“

-> Haben Sie sich schon mal geprügelt?

„Nö. Habe ich auch nicht vor und bringt auch nichts.“

-> Angenommen, eine Frau, die unter Altersarmut leidet, klagt Ihnen Ihr Leid. Was sagen Sie der Frau?

„Puh, eine harte Sache. Wahrscheinlich mit ihr besprechen, wie es dazu kommen konnte und dann die Ursachen finden und anschließend vielleicht Lösungen überlegen, wenn sie das will, also über Sozialleistungen und Ähnliches nachdenken.“

-> Ist Ihnen wichtig, was man über Sie denkt?

„Bei den Personen, die mir nahestehen, ja. Leute, die bei mir aber nur peripher vorkommen, könnten ggf. auch ruhig schlecht über mich denken, das würde mich nicht verunsichern.“

-> Angenommen, Sie sind mit einem Sportwagen unterwegs. Auf einem Autobahnabschnitt, wo man so schnell fahren darf, wie man will. Sie haben freie Fahrt. Wie schnell fahren Sie?

„Ein Sportwagen reizt mich nicht, ich fahre einen alten Golf. Meistens bin ich auf Autobahnen ohne Tempolimit auch etwas schneller unterwegs, dennoch im Rahmen des subjektiv gesehen Kontrollierbaren.“

-> Wovor haben Sie Angst?

„Angst ist irrational und ich würde auch probieren, wenn bei mir Ängste auftreten, mich mit ihnen auseinanderzusetzen. Furcht ist da schon rationaler und davon habe ich einige.“

-> Besitzen Sie eine Multifunktionsjacke?

„Haha ne, bin eher so der Strickjacken oder Manteltyp, eine Option dazwischen gibt es meist nicht.“

-> Wen finden Sie toll?

„Viele Menschen aus meinem privaten Kreis. Außerhalb davon auch viele, zum Beispiel Felix Lobrecht und Claus von Wagner.“

-> Was macht Sie wütend?

„Wenn offensichtlich Ungerechtigkeit passiert, aber dagegen nichts unternommen wird. Und wenn das Alte krampfhaft versucht, sich gegen das Neue zu wehren und letztlich niemand dabei gewinnt. Hier geht es nicht darum, dass vom Alten nichts übrigbleiben soll (im Gegenteil, ohne geht es nicht), sondern dass das Neue ausgebremst wird.“

-> Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

„Wichtige Dinge bei der Familie und bei einigen Freunden.“

-> Können Sie backen? Wenn ja: was ist Ihre Backspezialität?

„Nicht gut. In letzter Zeit hierzu einige Experimente unternommen, aber das Wahre ist es noch nicht.“

-> Warum stehen Sie da, wo Sie jetzt stehen?

„Ich sitze gerade, als ich das beantworte (Sorry, aber den konnte ich mir nicht verkneifen). Eine Vielzahl von Faktoren, wie immer: Zum Teil, weil ich es so wollte, zum anderen Teil, weil mich mir nahestehende Leute dorthin gebracht haben.“

-> Was ist Ihre erste Erinnerung?

„Habe ich so bewusst gar nicht.“

-> Es ist Mittwoch, 23:00 Uhr, Sie sind hundemüde, haben Morgen einen wichtigen Termin und Ihre Nachbarn feiern eine Party. Laut. Was tun Sie?

„Wenn ich wirklich richtig müde bin, dann schlafe ich. Da kann drumherum passieren, was will.“

-> Wann und wofür haben Sie das letzte Mal etwas gespendet?

„Jeden Sonntag beim Gottesdienst für die Kollekte. Außerhalb davon für die Tafel hier in Greifswald.“

-> Haben Sie schon mal ein Tier getötet?

„Ja.“

-> Verdienen Politiker*innen genug Geld?

„Ja. Auch wenn es kein schönes Zeichen ist, dass mit die erste Amtshandlung des Bundestages in einer neuen Legislatur meist die Anhebung der Abgeordnetendiäten ist. Aber Politik ist ein unheimlich aufwendiger und komplizierter Job, der fast immer einen Großteil der Freizeit kostet und sehr viel Druck auf die eigene Person ausübt.
Klar ist das alles selbst ausgesucht und auch ordentlich vergütet, aber eben auch gerechtfertigt.“

-> Verdienen Politiker*innen genug Respekt?

„In vielen Fällen bekommen sie zu wenig Respekt entgegengebracht. Insbesondere ehrenamtlich aktiven Politikerinnen und Politikern wird meist kein Dank nach einer Tätigkeit ausgesprochen, das ist schade und deshalb wollen auch so wenig junge Menschen in die Politik.“

-> Wann haben Sie das letzte Mal gelogen?

„Fällt mir so nicht ein, was ich als gutes Signal deuten würde (oder ich habe es verdrängt).“

-> Und wann haben Sie das letzte Mal die Wahrheit gesagt, obwohl eine Lüge erträglicher gewesen wäre?

„Bei schmerzhaften Entscheidungen in der Kommunalpolitik vor Ort.“

-> Woran glauben Sie?

„An keine Religion (ja ich weiß, ich bin nahezu jeden Sonntag in Gottesdiensten, aber das ist eine längere Geschichte). Insgesamt: An das Gute. Das sorgt für eine klare Lebensgestaltung und gibt einem Kraft.“

-> Wofür würden Sie sich selbst wählen?

„Weil ich Politik in der Art und Weise, wie sie funktioniert, komplett neu denke; solche Ausbrüche aus den regelmäßigen Denkbahnen braucht jedes System. Das qualifiziert mich noch nicht für ein Mandat, aber ich glaube, dass meine Ansätze wirklich ausgereift sind und die Zeit dafür gekommen ist.“

-> Was ist der größte Fehler in der deutschen Geschichte?

„Da gibt es einige. Das Zerstörendste und Beschämendste ist das Dritte Reich.“

-> Noch viel interessanter ist die natürlich Frage: Wofür würden Sie sich selbst nicht wählen?

„Sehr coole Frage, wird Politikerinnen und Politikern viel zu selten gestellt! Für meine Ungeduld, obwohl die auch in bestimmten Fragen wie der Klimakrise und der Kinder- und Jugendbeteiligung angebracht ist. Das war jetzt auch nur ein Rückschluss auf „Warum solltet ihr mich alle wählen?“, aber so richtig scheine ich keine politische Antwort auf die Frage zu finden. Privat gibt es einige Kleinigkeiten im Alltag, aber die bestimmen meine politischen Handlungen nicht.“

-> Mögen Sie Ihre Stimme?

„Nja, seit sechs Monaten habe ich mit einem Kumpel einen eigenen Podcast, seitdem kommt man besser damit klar.“

-> In welchen Momenten haben Sie Lampenfieber?

„Lampenfieber ist in den inzwischen drei Jahren Politik sehr viel weniger geworden, jetzt wirklich nur noch vor größeren Sachen.“

-> Was möchten Sie später mal gemacht haben?

„Am Lebensabend möchte ich auf der Terrasse meines Hauses sitzen und mir sagen: ´Ja, du hast das gemacht, was du konntest.´ Also zufrieden mit sein und dann immer noch morgens in den Spiegel gucken können (wahrscheinlich aber mit einer Brille, da komme ich im Alter nicht drumherum).“

-> Worauf sind Sie stolz?

„Stolz ist ein schwieriger Begriff. Ich kann nur auf etwas stolz sein, dass ich selbst vollbracht habe. Über alles andere bin ich eher froh, zum Beispiel, dass ich in Deutschland in guten Verhältnissen aufgewachsen bin.
Stolz bin ich auf einen verwandelten Elfmeter in einem Fußball-Pokalfinale, der uns den Sieg brachte. Ansonsten fallen mir so spontan nicht wirklich Dinge ein, auf die ich stolz bin. Ich bin aber über total viele Dinge glücklich.“

-> Haben Sie schon mal eine Waffe abgefeuert?

„Nur eine Luftpistole in einem Urlaub, das war aber ein einzelnes Ereignis. Ansonsten zum Glück nicht.“

-> Welche Frage fehlt?

„Wenn ich es bei all den Fragen nicht geschafft habe, Einblicke in mein Denken und mein Leben zu geben, dann bin ich selbst dran schuld.“

-> Warum sollte man ausgerechnet Sie wählen?

„Ihr wählt damit nicht nur mich, sondern die Freiparlamentarische Allianz (FPA). Eine Partei aus jungen Menschen, die Dinge anders und neu denkt und frischen Wind in die Politik bringt. Ihr habt ja nun viel über mich gelesen, wenn ihr das gut fandet: Genauso spannende Menschen gibt es zu Hauf in der FPA – wenn ihr es doof fandet: Die FPA ist echt eine inspirierende Partei und ja, sie schlagen sich auch mit mich herum, aber insgesamt ist sie echt spitze!“

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