Wie viele Menschen wollen diesen Satz hören? Wie viele Menschen fliehen vor Hunger, Krieg, Verfolgung oder dem Klimawandel? Wie viele Menschen riskieren ihr Leben für diesen kleinen Satz?
Und wie viele Menschen werden den Satz „You´re safe now!“ niemals hören?
Hunderte? Nein. Es sind Tausende. 20.000. Mindestens.
Weil EU-Politiker*innen durch Abschottungspolitik, durch lähmende Bürokratie und einen widerwärtigen Machtanspruch – und natürlich auch Rassismus private Seenotretter*innen daran hindern, die Menschen, die in Seenot sind, zu retten. Und weil der Kern – nämlich die Fluchtursachen – nicht bekämpft werden.
Das Fliehen, das Retten und das Ertrinken sind die Symptome einer verfehlten Politik.
Diese Politik tötet. Muss man leider so sagen.
Ich kenne den Menschen, der diese Aktion außergewöhnliche dokumentiert hat. Als ich ihn fragte: „Was war der beeindruckenste Moment?“, meinte er: „Der krasseste Moment ist, dass die Crew, immer, wenn sie jemanden aus dem Wasser holt, sagt: „You´re in Europe now. You´re safe now.“ Für diesen Satz riskieren Menschen ihr Leben.“.
Genau so ist es.
Die Crew der Sea-Eye (und all die anderen Seenotretter*innen) tut alles, um Menschen zu retten. Genau das. Menschen retten.
Sie stellen keine Fragen, was dieser Mensch, der da gerade um sein Leben schwimmt, in seinem Leben jemals getan oder gelassen hat. Sie sehen den Menschen. Und sehen: Da ist jemand in Seenot. Und sie retten. Jede*n.
Sie retten sogar die Menschen, die sie durch Diskutieren, durch Bürokratie, durch Hürden, am Retten hindern.
Die Sea-Eye hat seit 2016 schon 15.000 Menschen gerettet.
15.000 Mal wurde „You´re safe now!“ gesagt.
Und drei Mal sogar zu Menschen, die mit ihrer Politik verhindern, dass dieser Satz häufiger gesagt wird.