96 ANTWORTEN VON MARCEL NIEMANN.

Marcel Niemann (SPD)

Ich freue mich bei diesem Format dabei sein zu dürfen und habe mir Zeit genommen den 96 Fragen Katalog vollständig zu beantworten.

Ich bin bei meiner ersten Kommunalwahl mit 17 Jahren in die Politik eingestiegen.

Im Landkreis Cloppenburg habe ich Anfang 2017 die Arbeitsgemeinschaft für Akzeptanz und Gleichstellung – SPDqueer (www.spdqueerclp.de) mit ins Leben gerufen und bin seitdem AG-Vorsitzender.

Ende 2017 gewann ich das Vertrauen meiner Genossinnen und Genossen für den Ortsvereinsvorsitz der SPD Molbergen (www.spdmolbergen.de). Molbergen ist eine sehr junge 10.000 Einwohner Gemeinde, mit stetiger Wachstumsrate.

Im September 2021 stehe ich für den Gemeinderat Molbergen und dem Kreistag Cloppenburg, im Wahlbereich 3 zur Wahl.

Unter www.marcel-niemann.de ist eine Infoseite über meine Person eingerichtet.

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-> Wofür stehen Sie?

„Ich stehe für moderne Politik und keinesfalls für ein weiter so. Es kann stetig etwas verbessert werden.“

-> Wer ist Ihr*e größte*r Konkurrent*in?

„Blockadepolitik – Auch wenn es zu Diskrepanzen zwischen den Fraktionen kommt, so möchte ich stets einen Diskurs führen, der unsere Kommune nach vorne bringt und unserer Verpflichtung gegenüber den Bürger*innen gerecht wird.“

-> Was macht sie/er besser als Sie?

„Blockadeparteien wissen ihre Mehrheiten zu nutzen, um Anträge anderer Fraktionen später als eigenen Erfolg zu verkaufen.“

-> Was machen Sie besser als sie/er?

„Ich kann Ruhe bewahren, um sachliche Beurteilungen vorzunehmen.“

-> Was war Ihr größter Fehler?

„Dass ich nicht schon früher für mich den Outdoorsport entdeckt habe.“

-> Sind Sie verlässlich?

„Wenn ich mein Wort gebe, halte ich es.“

-> Was war Ihr größter Erfolg?

„Besonders achtenswert ist es das Vertrauen meiner Genossinnen und Genossen für den Vorsitz des Ortsverein zu haben.“

-> Was wollten Sie werden, als Sie 7 Jahre alt waren?

„Ich habe mich schon immer für Autos fasziniert und wollte Automobilkaufmann werden.“

-> Warum sind Sie dann ausgerechnet in die Politik gegangen?

„Im Jahr 2016, bei der Kommunalwahl in Niedersachsen, war meine erste Gelegenheit wählen zu dürfen. Mir war direkt klar, ich will nicht nur mein Kreuz setzen, ich möchte selbst tätig werden und bin noch im gleichen Jahr aktiv geworden.“

-> Eventuell haben Sie auf die letzte Frage geantwortet: „Weil ich was verändern will.“ Deshalb die Frage: Was haben Sie bisher verändert?

„Ich konnte in unserem Ortsverein bereits beratend und gestalterisch mitwirken. In der Presse habe ich bereits häufig Themen debattiert und auch schon einige Missstände in unserer Kommune mit aufgedeckt. Mit der Vertretung im Rat, wünsche ich mir noch mehr Möglichkeiten in meiner Kommune mitzuwirken.“

-> Was tun Sie für die Wirtschaft?

„Beruflich bin ich in der IT tätig und führe nebenberuflich schon seit frühen Jahren einen kleinen Onlineshop. Ich helfe auch gerne befreundeten Unternehmer*innen bei der Digitalisierung und nehme den daraus resultierenden Erfolg mit Freude zur Kenntnis.“

-> Was tun Sie für das Klima?

„Ich habe vor kurzem mein neues Fahrrad lieben gelernt, womit ich nun den Großteil aller Fahrten absolviere. Des Weiteren beziehe ich viele Lebensmittel von lokalen Betrieben.“

-> Was tun Sie für das Gesundheitssystem?

„Besonders der Ärztemangel auf dem Dorf wurde schon häufiger debattiert.“

-> Was tun Sie gegen Faschismus?

„Bei Begegnung einen Versuch des Diskurses zu führen und vor lauter Zorn zwei schlaflose Nächte in Kauf nehmen.“

-> Wie wohnen Sie?

„Wohnhaft bin ich in dem Eigenheim meiner Eltern. Des Weiteren beziehe ich eine Wohnung, um den studentischen Tätigkeiten in Ruhe nachzukommen. Ich wünsche mir in meiner Zukunft aber ebenfalls ein Eigenheim mit eigenem Garten.“

-> Welches Sprichwort finden Sie richtig doof? 

„Ein blindes Huhn findet auch mal einen Korn.“

-> Welches Kompliment würde Sie der Erde machen?

„Nackt am ästhetischsten.“

-> Was überwältig Sie?

„Dass ich meinen Großeltern niemals glaubhaft machen könnte, was heutzutage technisch möglich ist.“

-> Welches Buch haben Sie zuletzt angefangen, aber enttäuscht weggelegt?

„Ich bin weniger der Bücherwurm und lese lieber renommierte Magazine.“

-> Was ist die letzte Sache, die Sie gelernt haben?

„Besonderen Lernerfolg brauchte ich beim heimischen Gärtnern. Mit einem zweiten Anlauf kümmere ich mich nun bestens um meine neuen Pflanzen.“

-> Welchen Song haben Sie als letztes gehört?

„schon okay von JEREMIAS“

-> Stellen Sie das Radio leiser, wenn Sie rückwärts einparken?

„Damit die Parksensoren leichter zu hören sind, ja, aber das geschieht automatisch.“

-> Was tun Sie gegen Rassismus, Antisemitismus, Misogynie, Homophobie Hatespeech und Terrorismus?

„Wenn es mich aktiv trifft, ansprechen. Da man sich jedoch auch für andere stark machen muss, haben wir regelmäßige Aktionen von der Arbeitsgemeinschaft für Akzeptanz und Gleichstellung – SPDqueer. Diese AG vertrete ich als Vorsitzender.

-> Welche Fähigkeit hätten Sie gern?

„Die Gedanken von Gesprächspartnern zu lesen.  Aber nicht immer – vielleicht einen Joker im Monat.“

-> Essen Sie Fleisch? Wenn ja: wie oft pro Woche?

„Ich esse gerne Fleisch, aber zunehmend bewusster – im Schnitt dreimal die Woche. Und wenn, dann vom örtlichen Erzeuger mit guten Haltebedingungen.“

-> Wieviel Steuern sollte amazon in Deutschland zahlen?

„Deutlich mehr als jetzt. Steuervermeidung muss verhindert werden.“

-> Was ist Ihre normalste Eigenschaft?

„Mein stetiges Lachen gehört einfach dazu.“

-> Wieviel Mindestlohn ist gerecht?

„Es ist auf jeden Fall noch Luft nach oben und das sollte auch etappenweise umgesetzt werden.

-> Gehen Sie gern zum Zahnarzt?

„Ich habe zum Glück keine negativen Erfahrungen sammeln müssen. Es gibt aber sicherlich schönere Aktivitäten.“

-> Wann ist der ideale Zeitpunkt für den Kohleausstieg?

„So früh wie möglich. Dafür brauchen wir aber auch ein stabiles Konzept für grüne Energie. Dabei genügt es nicht die Stromerzeugung ins Nachbarland zu verlegen.“

-> Fühlen Sie sich von den Medien gut repräsentiert?

„Es gibt sicherlich auch mal Berichte die einem nicht schmecken – im Grund aber ja.“

-> Kann es soziale Gerechtigkeit geben?

„Ja.“

-> Haben Sie ein Hobby?

„Ich bin gerne sportlich aktiv und gehe ins Fitnessstudio unternehme Touren mit dem Mountainbike. Des Weiteren liebe ich es zu kochen, wobei ich aber noch lieber esse.“

-> Mit wem würden Sie gern mal reden?

„Am liebsten wäre mir Steve Jobs gewesen – eine für mich beeindruckende Persönlichkeit.“

-> Haben Sie das Gefühl, dass man Ihnen glaubt?

„Ja.“

-> Hatten Sie als Kind ein eigenes Kinderzimmer?

„Ja, jede*r von unseren drei Geschwistern hatte ein eigenes Zimmer.“

-> Was würden Sie verbieten, wenn Sie könnten?

„Gesetze, die eine gesellschaftliche Gleichstellung verhindern, besonders in anderen dafür hoch umstrittenen Ländern.“

-> Was wollten Sie Julian Reichelt schon immer mal sagen?

„Warum unbedingt die BILD?“

-> Welche verbotene Sache würden Sie erlauben?

„Sollte es zu einem Tempolimit kommen, dann das.“

-> Sind Sie ein*e gut*e Beifahrer*in?

„Ja, aber mit Vorsicht in meinem eigenen Auto.“

-> Was ist das derzeit größte Problem, das es zu lösen gilt?

„Ein langwieriges Thema ist für mich die soziale Akzeptanz.“

-> Können Sie gut einschlafen?

„Meistens problemlos. Ab und an lassen mich meine Gedanken aber nicht los, wenn ich noch nach einer Lösung für ein Problem suche – egal ob politisch oder auf Arbeit. Dann kann es schon mal sein, dass ich mich noch in der Nacht an den PC setze, um Lösungen auszuarbeiten.“

-> Was mögen Sie an sich?

„Dass ich verzeihen kann.“

-> Angenommen, Sie dürften einen ganzen Abend nicht über Politik reden. Worüber würden Sie dann reden?

„Politische Themenrunden brauchen bei mir auch ein absehbares Ende. Je nach Gesprächspartner*in spricht man gerne auch über Digitalisierung, Reisen oder automobile Entwicklung.“

-> Was bedeutet Ihnen Macht?

„Macht bedeutet mehr gestalterische Freiheiten, aber auch mehr Verantwortung. Ein Gremium mit vielen Expertisen ist mir lieber.“

-> Welches Geräusch / Tier können Sie besonders gut nachmachen?

„Den Ausdruck eines schlafenden Hundes.“

-> Wann haben Sie sich das letzte Mal für einen Fehler entschuldigt?

„Kleine Fehler passieren ständig. Ich erkläre aber immer auch gerne, wie zu meinem Fehler kam.“

-> Wer schreibt bei Ihnen zu Hause die Einkaufszettel?

„Mein Sprachassistent, sobald mir eine Lücke im Vorratsschrank auffällt. Den Rest kaufe ich nach Bauchgefühl ein.“

-> Auf welchen Gegenstand könnten Sie nicht verzichten?

„Auf meine Musikanlage.“

-> Haben Sie schon mal einen Zopf geflochten?

„Nein.“

-> Haben Sie schon mal ein Loch in eine Fliese gebohrt?

„Notwendiges Zubehör habe ich im Bad geklebt, statt gebohrt. Funktioniert auch.“

-> Angenommen, ein sechsjähriges Kind steht weinend vor Ihnen, macht sich Sorgen um die Zukunft. Was sagen Sie dem Kind?

„Erstmal beruhigen und Zeit nehmen. Was genau beschäftigt dich?“

-> Was meinen Sie, wenn Sie mit den Schulter zucken, die Augenbrauen heben und sagen:
„Tja, das ist halt Politik.“

„Wenn mal wieder keine gemeinsame Sache gemacht wird.“

-> Was war der tollste Ort, an dem Sie jemals gewesen sind?

„Die Berge – österreichische Grenze. Ein schöner Ausgleich und sportliche Herausforderung zum sonst so flachen Norden.“

-> Was wollten Sie Donald Trump schon immer mal sagen?

„Ich habe ihn schon länger nicht zu Gesicht bekommen. Das darf auch gerne so bleiben.“

-> Was tun Sie, um Energie zu sparen?

„Nutzung eigener PV-Anlage und Verwendung von Smart Home LED-Leuchtmitteln.“ 

-> Wissen Sie noch, neben wem Sie in der ersten Klasse gesessen haben?

„Ich habe gewisse Erinnerungen, kann es aber nicht mit 100-prozentiger Sicherheit für die 1. Klasse sagen.“

-> Was haben Sie verpasst, hätten es aber lieber erlebt?

„Mehr Erlebnis- statt Strandurlaube zu machen. Das hole ich nach.“

-> Finden Sie sich wichtig?

„Ich würde schon sagen, dass ich bei wichtigen Entscheidungen mitwirke. Es würde aber sicherlich andere kreative Köpfe geben, die meine Person vertreten können.“

-> Was haben Sie erlebt, hätten es aber lieber verpasst?

„Rassismus und Homophobie.“

-> Angenommen, Sie gucken mit den Augen eines Ausländers / einer Ausländerin auf Deutschland. Was ist das Tollste an Deutschland?

„Kein Tempolimit.“

-> Und was finden Sie, ist das Tollste an Deutschland?

„Wir genießen im globalen Vergleich große Sicherheiten in Deutschland. Sowohl wirtschaftlich als auch bei sozialer Gerechtigkeit.“

-> Welches Rezept Ihrer Oma ist Ihr Lieblingsrezept?

„Da ich noch zu jung war, als meine Großeltern uns verlassen haben, kann ich das nicht sagen.“

-> Ist Ihnen die Farbe Ihrer Socken egal?

„Ich bevorzuge weiß.“

-> Was ist Ihr sympathischster Spleen?

„Ich liebe Sarkasmus.“

-> Können Sie sich vorstellen, in einer anderen Partei zu sein? Und wenn ja: In welcher? (Ok. Ehrlich jetzt.)

„Ich stimme am meisten mit der SPD überein. Es gibt aber auch Parteien, mit denen ich gewisse Schnittmengen habe. Darunter zähle ich u. a. die FDP und die Grünen.“

-> Haben Sie sich schon mal geprügelt?

„Im Kindergarten und in der Grundschule sicherlich, aber an einer Hand abzählbar. Über die Auslöser der Streitigkeiten könnte man heute sicher schmunzeln.“

-> Angenommen, eine Frau, die unter Altersarmut leidet, klagt Ihnen Ihr Leid. Was sagen Sie der Frau?

„In einem reichen Land wie Deutschland dürfte es diese Fälle nicht geben. Es braucht schnellstmöglich Lösungen, die auch bestehende Altersarmut bekämpft.“

-> Ist Ihnen wichtig, was man über Sie denkt?

„Früher ja, heutzutage weniger. In gewissen Debatten oder bei bestimmten Persönlichkeiten möchte man aber sicherlich gewiss wahrgenommen werden.“

-> Angenommen, Sie sind mit einem Sportwagen unterwegs. Auf einem Autobahnabschnitt, wo man so schnell fahren darf, wie man will. Sie haben freie Fahrt. Wie schnell fahren Sie?

„In der Regel, Tempomat 140. Ich genieße es aber auch ab und an mein Auto auszufahren, da bin ich ehrlich. Diese Freiheit halte ich bei freier Bahn für vertretbar.“

-> Wovor haben Sie Angst?

„Vor einem Rechtsruck in unserer Gesellschaft.“

-> Besitzen Sie eine Multifunktionsjacke?

„Nein.“

-> Wen finden Sie toll?

„Freunde, auf die man sich verlassen kann.“

-> Was macht Sie wütend?

„Ignoranz.“

-> Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

„Wenn meine Hilfe benötigt wird – ganz egal ob Notfall oder Umzugshilfe.“

-> Können Sie backen? Wenn ja: was ist Ihre Backspezialität?

„Ich liebe es zu backen. Was immer geht, ist Apfelkuchen.“

-> Warum stehen Sie da, wo Sie jetzt stehen?

„Ich war stets ehrgeizig meine Ziele zu erreichen. Mir hat aber auch an vielen Stellen das Glück zugespielt.“

-> Was ist Ihre erste Erinnerung?

„Schwierig mit meinem Gedächtnis. Ich kann mich aber erinnern, dass ich mit 4 oder 5 Jahren neben meiner Playmobil Stadt, es geliebt habe, Papas Auto zu waschen.“

-> Es ist Mittwoch, 23:00 Uhr, Sie sind hundemüde, haben Morgen einen wichtigen Termin und Ihre Nachbarn feiern eine Party. Laut. Was tun Sie?

„Ganz einfach, schlafen gehen. Das kann ich wie ein Stein.“

-> Wann und wofür haben Sie das letzte Mal etwas gespendet?

„Zuletzt habe ich im vergangenen Monat den Wünschewagen unterstützt, die auf ihre Aktionen aufmerksam gemacht haben.“

-> Haben Sie schon mal ein Tier getötet?

„Ungebetene Gäste im Schlafzimmer, die den Weg leider nicht von allein herausfanden, wie Stechmücken.“

-> Verdienen Politiker*innen genug Geld?

„Es gibt Positionen, die aufgrund ihrer Verantwortung und zeitlichem Aufwand mehr verdient hätten. Die freie Wirtschaft lässt meistens mehr Gehalt bei gleichem Aufwand zu.“

-> Verdienen Politiker*innen genug Respekt?

„Nein, gerade ehrenamtliche Politiker*innen werden häufig nicht wertgeschätzt, dass diese noch neben ihrer Arbeit ein großes Ehrenamt ausführen. Ich habe Verständnis dafür, dass es vielen keine Freude mehr bereitet in der Politik aktiv zu sein, besonders wenn es zu Drohungen kommt. Den typischen Nörglern rate ich immer sich bei der nächsten Wahl selbst aufstellen zu lassen.“

-> Und wann haben Sie das letzte Mal die Wahrheit gesagt, obwohl eine Lüge erträglicher gewesen wäre?

„Sicherlich wäre es in vielen Momenten angenehmer in einer Situation zu lügen. Langfristig bereitet es jedoch eher Schwierigkeiten.“

-> Wann haben Sie das letzte Mal gelogen?

„Häufiger mal in Verbindung mit Sarkasmus, was aber natürlich aufgeklärt wird.“

-> Woran glauben Sie?

„An den Aufbau einer modern denkenden Gesellschaft.“

-> Wofür würden Sie sich selbst wählen?

„Viele enthalten sich, wenn es z. B. um die Wahl ihres Postens in einem Vorstand geht. Wenn ich jedoch für eine Position kandidiere, wähle ich mich selbstverständlich auch selbst.“

-> Was ist der größte Fehler in der deutschen Geschichte?

„Auf jeden Fall die NS-Zeit.“

-> Wofür würden Sie sich selbst nicht wählen?

„Wäre ich nicht überzeugt, dass ich politisch aktiv sein möchte, so würde ich nicht kandidieren.“

-> Mögen Sie Ihre Stimme?

„Es fühlt sich komisch an, diese in Memos anzuhören. Im Grunde mag ich meine Stimme aber.“

-> In welchen Momenten haben Sie Lampenfieber?

„In den Anfängen meiner politischen Laufbahn, vor größerem und wechselnden Publikum zu sprechen.“

-> Was möchten Sie später mal gemacht haben?

„Ich möchte nochmal Paragliding machen. Mir fehlt ehrlich gesagt, noch ein wenig der Mut dazu.“

-> Worauf sind Sie stolz?

„Dass es meinem familiären Umfeld gut geht.“

-> Haben Sie schon mal eine Waffe abgefeuert?

„Ich bin im Schützenverein aktiv, somit ja.“

-> Welche Frage fehlt?

„Katze oder Hund?“

-> Warum sollte man ausgerechnet Sie wählen?

„Für einen funktionierenden Rat braucht es mehrere Abgeordnete, die Knowhow aus verschiedenen Bereichen einbringen. Ich kann für mich sprechen, dass ich mich besonders in der Digitalisierung, betriebswirtschaftlichen Verwaltung und bei Interessen von Jugendlichen stark machen kann.“

86 ANTWORTEN VON VERONIKA LACKERBAUER.


Ich wurde von einer Freundin auf deine Aktion aufmerksam gemacht und werde versuchen, nach bestem Wissen und Gewissen zu antworten.

Kurz zu mir: 
Ich bin seit 2020 Kreisrätin im Kreistag Landshut als einzige Vertreterin der LINKEN. Ich arbeite dort mit der Fraktion von B90/DIE GRÜNEN zusammen. Bevor ich zur Kommunalpolitik kam, war ich schon aktive Gewerkschafterin bei der GEW und habe gegen den Widerstand meines Arbeitgebers die Wahl eines Betriebsrats mit initiiert. Seit 2019 bin ich Betriebsrätin.
Zur Bundestagswahl 2021 trete ich sowohl als Direktkandidatin in meinem Wahlkreis 228, als auch als Listenkandidatin der Landesliste Bayern auf Platz 17 an.
Ich bin Jahrgang 1981, verheiratet und Mutter eines Sohnes.

Und jetzt zu den Fragen:



-> Wofür stehen Sie?

„Ich möchte in einem Land leben, in dem jeder Mensch – egal woher, egal welcher Konfession, Identität, sexueller Orientierung, usw. – dieselben Chancen hat. Ich möchte eine bunte, vielfältige, offene Gesellschaft. Ich möchte in einem Sozialstaat leben, der niemanden durchs Raster fallen lässt und alle gut versorgt. Ich möchte, dass auch unsere Kinder und Enkel noch gut in diesem Land leben können, weil es nachhaltig ist, rechtsstaatlich und friedlich. Ich möchte in einem Land leben, das nicht den Fokus nur auf das eigene kleine Hoheitsgebiet richtet, sondern seine Verantwortung in einer globalisierten und vernetzten Welt übernimmt.
Und ich möchte mithelfen, diese Utopie umzusetzen.“

-> Wer ist Ihr*e größte*r Konkurrent*in?

„Das ist tatsächlich eine Kategorie, in der ich nicht denke. Ich versuche mich grundsätzlich auf Inhalte zu konzentrieren und nicht auf persönliche Grabenkämpfe.“

-> Was machen Sie besser als andere?

„Ich habe schon ziemlich schmutzige Wahlkämpfe erlebt, die auch auf einer persönlichen Ebene geführt wurden, das war noch nie mein Stil und auf dieses Niveau möchte ich mich auch nicht begeben. Wir können auf Sachebene streiten, auch heftig und kontrovers, aber danach muss es möglich sein, sich weiter in die Augen zu sehen. Das vermisse ich insbesondere in den Sozialen Medien.“

-> Sind Sie verlässlich?

„Ich halte mich für sehr loyal. Ich versuche auch keine Versprechungen zu machen, die ich nicht halten kann. Den Menschen, die hinter mir stehen, meiner Partei und unserer Wählerschaft fühle ich mich verpflichtet.“

-> Was war Ihr größter Erfolg?

„Vor Kurzem starteten eine Kreistagskollegin und ich eine Aktion zum Thema „Sexismus in der Kommunalpolitik und im Ehrenamt“. Was eigentlich als kleine Social-Media-Aktion zum Weltfrauentag gedacht war, zog unerwartet weite Kreise und hat eine unerwartet große Menge Staub aufgewirbelt. Die harsche Erwiderung seitens mancher Politik-KollegInnen, aber auch die unzähligen Zuschriften, Kommentaren und Erfahrungsberichte zeigten, dass wir einen Nerv getroffen zu haben scheinen. Dass sich Gremien verschiedener Art mit unserer Aktion beschäftigen und sich selbst kritisch hinterfragen, halte ich für einen großen Erfolg.“ 

-> Was wollten Sie werden, als Sie 7 Jahre alt waren?

„Ich wollte lange Kunst studieren und Malerin werden. Oder Schriftstellerin – was ich, zumindest im Nebenberuf, auch geworden bin.“

-> Warum sind Sie dann ausgerechnet in die Politik gegangen?

„Das war keine aktive Entscheidung, sondern ein Prozess. Man wird nicht morgens wach und sagt sich: Heute will ich mal in die Politik! Die Betriebsratswahl in meinem Brotjob hat mir gezeigt, wie wichtig Mitspracherechte im Betrieb sind. Durch die Unterstützung der Gewerkschaft haben wir am Ende unser Ziel erreicht. Mitgestalten zu können und Dinge, die ich für falsch halte, aktiv umgestalten zu dürfen, das war der Motor, der mich bis hierher vorwärts getrieben hat.“

-> Eventuell haben Sie auf die letzte Frage geantwortet: „Weil ich was verändern will.“ Deshalb die Frage: Was haben Sie bisher verändert?

„Ein Betrieb hat durch meine Mithilfe jetzt einen Betriebsrat. Beschäftigte, die bislang keine demokratische Vertretung hatten, haben jetzt eine. Zusammen mit der Gewerkschaft streiten wir jetzt um einen Tarifvertrag. Dass diese Verhandlungen aufgenommen wurden, ist bereits ein erster Schritt in die richtige Richtung. Und als Linke im Kreistag Landshut vertrete ich linke Positionen und rege zumindest zur Auseinandersetzung mit linken Themen an. Es wäre utopisch zu erwarten, man könnte allein die Welt verändern.“

-> Was tun Sie für die Wirtschaft?

„„Die Wirtschaft“ braucht mich nicht. Die kommt sehr gut ohne mich klar. Als Bundestagsabgeordnete sähe ich meine Aufgabe eher darin, sicherzustellen, dass „die Wirtschaft“ nicht auf Kosten und zu Lasten von Menschen „wirtschaftet“, weder hierzulande, noch andernorts, weder heutiger Beschäftigter, noch zukünftiger Generationen.“

-> Was tun Sie für das Klima?

„Der Klimawandel ist die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts und wenn wir nicht all unser Tun auf den klimatischen Prüfstand stellen, werden wir uns eines Tages von unsren Kindern und Enkeln fragen lassen müssen, warum wir nichts getan haben. Es ist seit mindestens 30 Jahren bekannt, DASS etwas getan werden muss, um den Klimawandel aufzuhalten oder wenigstens zu verlangsamen. Wir haben schon viel zu viel Zeit verstreichen lassen.“

-> Was tun Sie für das Gesundheitssystem?

„Spätestens die Corona-Krise hat uns gezeigt, dass unser Gesundheitssystem dringend reformiert werden muss. Damit meine ich die Abkehr vom profitorientierten Gesundheitswesen. Medizinische und pflegerische Berufe bedürfen einer grundlegenden Aufwertung, was die Arbeitsbedingungen und vor allem auch die Entlohnung angeht.“

-> Was tun Sie gegen Faschismus?

„Die große Marlene Dietrich sagte wohl einmal: „Ich bin aus Anstand Antifaschistin geworden.“ Sich täglich den kleinen und großen Angriffen von rechts entgegenzustellen, sollte für jede Demokratin und jeden Demokraten eine Selbstverständlichkeit sein. Wir erleben, wie im Netz und auf der Straße wie die Grenzen des Sag- und Denkbaren immer weiter verschoben werden, rassistische, antisemitische und antimuslimische Angriffe mehren sich, dem müssen wir uns mit aller Kraft entgegenstellen.“

-> Wie wohnen Sie?

„Ländlich. In einem umgebauten ehemaligen Bauernhof auf dem Dorf. Mit meinen Schwiegereltern in der unmittelbaren Nachbarschaft und mit Tieren und viel Grün.“

-> Welches Sprichwort finden Sie richtig doof? 

„Wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.“

-> Welches Kompliment würde Sie der Erde machen?

„Sie ist der wunderbarste Planet, auf dem ich je gewesen bin.“

-> Was überwältig Sie?

„Das Leben. Die Liebe. Manchmal auch die Wut.“

-> Welches Buch haben Sie zuletzt angefangen, aber enttäuscht weggelegt?

„„Die Tuchvilla“. Ich liebe historische Romane, aber ich mag es nicht, wenn sie kitschig sind.“

-> Was ist die letzte Sache, die Sie gelernt haben?

„Gleichzeitig Homeoffice und Homeschooling zu koordinieren.“

-> Welchen Song haben Sie als letztes gehört?

„Ein Oldie hat sich in letzter Zeit in meinem Ohr festgefressen: „Lemon tree“ von Peter, Paul und Mary.“

-> Stellen Sie das Radio leiser, wenn Sie rückwärts einparken?

„Nein.“

-> Was tun Sie gegen Rassismus, Antisemitismus, Misogynie, Homophobie Hatespeech und Terrorismus?

„Dagegen halten, wann immer ich die Gelegenheit dazu bekomme.“

-> Welche Fähigkeit hätten Sie gern?

„Ich bin oft impulsiv und weniger diplomatisch als ich gerne sein möchte. Außerdem fehlt es mir an Geduld.“

-> Essen Sie Fleisch? Wenn ja: wie oft pro Woche?

„Ja, aber wir haben unseren Konsum stark reduziert. Außerdem achte ich darauf, wo das Fleisch herkommt.“

-> Wieviel Steuern sollte amazon in Deutschland zahlen?

„Auf alle Umsätze, die sie in Deutschland generieren, sollten internationale Unternehmen auch in Deutschland Steuern abführen müssen.“

-> Was ist Ihre normalste Eigenschaft?

„Was heißt schon normal …?“

-> Wieviel Mindestlohn ist gerecht?

„Einer, der es ermöglicht, von der eigenen Arbeit auch auskömmlich zu leben. Damit meine ich gesellschaftliche Teilhabe und nicht nur bloßes (über)leben. Und einer, der es auch nach dem Arbeitsleben möglich macht, im Alter gut zu leben.“

-> Gehen Sie gern zum Zahnarzt?

„Es gibt Dinge, die ich lieber tue, aber ich habe kein Problem mit Zahnarztbesuchen.“ 

-> Wann ist der ideale Zeitpunkt für den Kohleausstieg?

„Vorgestern.“

-> Fühlen Sie sich von den Medien gut repräsentiert?

„Das kommt bislang nur in sehr geringem Umfang vor.“

-> Kann es soziale Gerechtigkeit geben?

„Die Frage ist nicht, ob, sondern wann.“

-> Haben Sie ein Hobby?

„Ich habe viele Hobbys. Ich schreibe leidenschaftlich Romane und Kurzgeschichten, was allerdings eher ein zweites berufliches Standbein ist als ein Zeitvertreib. Ich gehe gerne ins Kino und ins Theater, aktuell schaue ich Filme und Serien im Stream. Außerdem häkle und sticke ich zur Entspannung und wenn ich Zeit dazu finde, lese ich gern.“

-> Mit wem würden Sie gern mal reden?

„Angela Merkel. Ich teile nicht unbedingt ihre politischen Überzeugungen, aber ich bewundere sie für ihre Haltung und Standhaftigkeit.“

-> Haben Sie das Gefühl, dass man Ihnen glaubt?

„Ich hoffe es.“

-> Hatten Sie als Kind ein eigenes Kinderzimmer?

„Ja, ich bin ein Einzelkind.“

-> Was würden Sie verbieten, wenn Sie könnten?

„Tarifflucht. Fake News. Hassrede.“

-> Was wollten Sie Julian Reichelt schon immer mal sagen?

„Ob er sich eigentlich im Spiegel ansehen kann.“

-> Welche verbotene Sache würden Sie erlauben?

„Als Linke muss ich dazu eindeutig Cannabis sagen.“

-> Sind Sie ein*e gut*e Beifahrer*in?

„Nein. In der Regel sitze ich selbst am Steuer, mitzufahren macht mich nervös.“

-> Was ist das derzeit größte Problem, das es zu lösen gilt?

„Der Klimawandel.“

-> Können Sie gut einschlafen?

„In aller Regel schon.“

-> Angenommen, Sie dürften einen ganzen Abend nicht über Politik reden. Worüber würden Sie dann reden?

„Oh, ich muss gar nicht ständig über Politik reden. Wir könnten uns stattdessen über Filme und Serien unterhalten. Und natürlich über Bücher. Gern auch meine eigenen. Soll ich eines empfehlen?“

-> Was bedeutet Ihnen Macht?

„Aus großer Macht folgt große Verantwortung.“

-> Welches Geräusch / Tier können Sie besonders gut nachmachen?

„Ein Faultier.“

-> Wann haben Sie sich das letzte Mal für einen Fehler entschuldigt?

„Wenn ich Fehler mache, gestehe ich sie auch ein und entschuldige mich dafür.“

-> Wer schreibt bei Ihnen zu Hause die Einkaufszettel?

„Alle zusammen.“

-> Auf welchen Gegenstand könnten Sie nicht verzichten?

„Mein Laptop.“

-> Haben Sie schon mal einen Zopf geflochten?

„Ja, auf meinem Kopf und auf anderer Leute Köpfen ebenfalls.“

-> Haben Sie schon mal ein Loch in eine Fliese gebohrt?

„Ich hab schon quadratmeterweise Fliesen von der Wand geklopft. Außerdem verputzt, Tapete abgelöst, Bodenbretter herausgebrochen, Holzdeckenverkleidung erst abgerissen und danach neue angebracht, gedämmt, eine Badewanne eingemauert usw. Wir haben beim Umbau unseres Hauses vieles in Eigenleistung gemacht.“

-> Angenommen, ein sechsjähriges Kind steht weinend vor Ihnen, macht sich Sorgen um die Zukunft. Was sagen Sie dem Kind?

„Ich würde es in den Arm nehmen und ihm versichern, dass wir alles in unserer Macht stehende tun werden, damit es eine gute Zukunft bekommt.“

-> Was meinen Sie, wenn Sie mit den Schulter zucken, die Augenbrauen heben und sagen:
„Tja, das ist halt Politik.“

„Dann ist wohl mal wieder eine Diskussion ausgeufert, oder wir streiten uns, wo wir eigentlich an einem Strang ziehen sollten.“

-> Was war der tollste Ort, an dem Sie jemals gewesen sind?

„Ich habe das Glück bereits an vielen wunderbaren Orten gewesen zu sein. Das Taj Mahal war ein Ort, der mich tief bewegt hat. Südafrika und Namibia haben mich landschaftlich überwältigt. Und Irland ist ein Sehnsuchtsort für mich.“

-> Was wollten Sie Donald Trump schon immer mal sagen?

„Nichts. Ich bin froh, dass man nichts mehr von ihm hört.“

-> Was tun Sie, um Energie zu sparen?

„Wir haben eine PV-Anlage auf dem Dach, wir erzeugen damit mindestens so viel Strom wie unser Haushalt im Jahr verbraucht.“

-> Wissen Sie noch, neben wem Sie in der ersten Klasse gesessen haben?

„Um ehrlich zu sein, nein.“

-> Was haben Sie verpasst, hätten es aber lieber erlebt?

„Die 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren sicherlich spannend. Und bei der Wiedervereinigung 1989 war ich noch zu klein, um wirklich zu begreifen, was da vor sich ging.“

-> Finden Sie sich wichtig?

„Ich hoffe, es gibt einige Menschen in meinem direkten Umfeld für die ich wichtig bin. Die Welt global betrachtet, käme sicher gut ohne mich klar.“

-> Was haben Sie erlebt, hätten es aber lieber verpasst?

„Im Jahr 2011 hatte ich eine schwere beidseitige Lungenembolie, auf diese Erfahrung hätte ich gut verzichten können.“

-> Angenommen, Sie gucken mit den Augen eines Ausländers / einer Ausländerin auf Deutschland. Was ist das Tollste an Deutschland?

„Im Vergleich zu vielen anderen Ländern der Welt, ist Deutschland ein freies Land, das seinen Bewohnern Sicherheit und Menschenrechte gewährleistet. Es ist eines der reichsten Länder der Welt, die medizinische Versorgung ist unterm Strich gut. Es gibt viele wunderschöne Regionen vom Alpenrand bis an die Nordseeküste.“

-> Welches Rezept Ihrer Oma ist Ihr Lieblingsrezept?

„Meine Ur-Oma, die gestorben ist, als ich 17 Jahre alt war, hat eine fantastische ur-bayerische Küche gepflegt. Schmalzgebäck, Apfelstrudel und auch Bratengerichte habe ich nie wieder auf diese Weise gegessen wie in ihrer kleinen Wohnküche in dem alten Häuschen in Passau. Sie kochte zeitlebens auf einem Holzofen.“

-> Ist Ihnen die Farbe Ihrer Socken egal?

„Nein, ich mag sie gern bunt.“

-> Was ist Ihr sympathischster Spleen?

„Nach vielen intensiven Lektoraten an meinen Manuskripten, redigiere ich auch Whatsapp-Nachrichten und Facebook-Posts auf Orthographie und Interpunktion.“

-> Können Sie sich vorstellen, in einer anderen Partei zu sein? Und wenn ja: In welcher? (Ok. Ehrlich jetzt.)

„Tatsächlich war ich bis vor einem Jahr parteilos. Dass ich der LINKEN beigetreten bin, war ein wohl überlegter Prozess. Den GRÜNEN stand und stehe ich immer schon nahe. In gewisser Weise auch der SPD. Die Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht und bewusst getroffen, da ich eine treue Seele bin, müsste schon sehr viel passieren, dass ich mein Parteibuch zurückgebe.“

-> Haben Sie sich schon mal geprügelt?

„Nur verbal.“

-> Angenommen, eine Frau, die unter Altersarmut leidet, klagt Ihnen Ihr Leid. Was sagen Sie der Frau?

„Für ein reiches Land wie Deutschland ist es eine unverzeihliche Schande, dass wir unsere Alten – vorwiegend Frauen, die Jahrzehnte ihres Lebens unentgeltlich Care-Arbeit geleistet haben – am Existenzminimum vegetieren lassen. Es ist einer Gesellschaft wie der unseren nicht würdig.“

-> Ist Ihnen wichtig, was man über Sie denkt?

„Ich würde jetzt spontan behaupten, nein. Aber wahrscheinlich stimmt das nicht ganz, bei gewissen Menschen ist es mir sogar sehr wichtig, was sie von mir halten.“

-> Angenommen, Sie sind mit einem Sportwagen unterwegs. Auf einem Autobahnabschnitt, wo man so schnell fahren darf, wie man will. Sie haben freie Fahrt. Wie schnell fahren Sie?

„140, 150 vielleicht. Ich mache mir nichts aus schnellen Autos. Auf freier Strecke genieße ich die ruhige Fahrt und drehe die Musik laut auf.“

-> Wovor haben Sie Angst?

„Vor Hass und Hetze und der Verrohung unserer Gesellschaft. Krankheit und Tod ist auch nicht unbedingt etwas, womit ich mich gerne beschäftige.“

-> Besitzen Sie eine Multifunktionsjacke?

„Nein.“

-> Wen finden Sie toll?

„Meinen Mann, meinen Sohn, meinen Vater. Natürlich auch meine Mutter, die ist allerdings schon 2008 verstorben.“

-> Was macht Sie wütend?

„Verschwörungstheoretiker, Schwurbler, Aluhutträger, Rassisten, Faschisten, Antisemiten, LGBTQ-Phobiker und ebenso sehr Menschen, die sich selbst zur „bürgerlichen Mitte“ zählen, aber die Phrasen der ersten sieben auftragen und ihnen damit Tür und Tor öffnen.“

-> Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

„Für meine Familie und meine FreundInnen.“

-> Können Sie backen? Wenn ja: was ist Ihre Backspezialität?

„Nein, kein bisschen.“

-> Warum stehen Sie da, wo Sie jetzt stehen?

„Ich kann nicht anders.“

-> Es ist Mittwoch, 23:00 Uhr, Sie sind hundemüde, haben Morgen einen wichtigen Termin und Ihre Nachbarn feiern eine Party. Laut. Was tun Sie?

„Das Fenster schließen, ins Bett gehen und schlafen.“

-> Wann und wofür haben Sie das letzte Mal etwas gespendet?

„Meine Familie und ich haben eine Patenschaft bei Plan International und den SOS Kinderdörfern. Außerdem unterstützen wir die Ruanda-Hilfe in Landshut. Und ich bin Blutspenderin.“

-> Haben Sie schon mal ein Tier getötet?

„Nein.“

-> Verdienen Politiker*innen genug Geld?

„Bisher ist mein politisches Engagement ehrenamtlich. Aber BerufspolitikerInnen in Deutschland verdienen, denke ich, genug.“

-> Verdienen Politiker*innen genug Respekt?

„Krumme Maskendeals, dubiose Nebeneinkünfte und Korruptionsverdacht tragen sicherlich nicht dazu bei, das Ansehen von PolitikerInnen zu heben. Aber wenn ich lese, dass sich Politiker und häufiger noch Politikerinnen Shitstorms, Beleidigungen, Verleumdungen und Bedrohung ausgesetzt sehen, dann fehlt es offenbar grundlegend an Respekt.“

-> Wann haben Sie das letzte Mal gelogen?

„Ich bemühe mich um Aufrichtigkeit, denn mit Lügen macht man Probleme in der Regel nur größer.“

-> Woran glauben Sie?

„An Gott.“

-> Was ist der größte Fehler in der deutschen Geschichte?

„Der Kolonialismus im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, der Nationalsozialismus und die Shoa, der §175 und §§218, 219a, die Teilung Deutschlands“

-> Wofür würden Sie sich selbst nicht wählen?

„Wenn ich mich selbst nicht wählen würde, würde ich nicht antreten.“

-> In welchen Momenten haben Sie Lampenfieber?

„Vor der Rede, die ich auf der Aufstellungsversammlung zur Bundeswahlliste gehalten habe, war ich sehr aufgeregt, obwohl mir vor Menschen zu sprechen, normalerweise nicht viel ausmacht.“

-> Was möchten Sie später mal gemacht haben?

„Zum Bundestag zu kandidieren, ist etwas, das man einmal gemacht haben sollte.“

-> Haben Sie schon mal eine Waffe abgefeuert?

„Ja, ein Luftgewehr an der Schießbude. Getroffen auch, eine Rose.
Ach, und eine Armbrust und Pfeil und Bogen auf einem Mittelalterfest.“

-> Warum sollte man ausgerechnet Sie wählen?

„Auf mich speziell kommt es gar nicht an. Aber wer eine gerechtere Verteilung, eine soziale Lösung für die Klimakrise, Mitbestimmung, mehr Investitionen in Bildung, Pflege und soziale Absicherung, eine plurale, bunte Gesellschaft und klare Kante gegen Rassismus, Faschismus und Fake News will, sollte die LINKE wählen.“

96 ANTWORTEN VON BASTIAN LAHRMANN.

Da sich auch Kommunalpolitiker bei dir melden, um deine Fragen zu beantworten, möchte ich das auch gerne tun. Ich bin bei der Partei „Die Linke“ und strebe hier im Landkreis Oldenburg ein Mandat im Gemeinderat und Kreisrat an. Man könnte hier auch von der Basis sprechen, wobei ich immer versuche, so einen Sprech zu vermeiden.

-> Wofür stehen Sie?

„Ich möchte eine Änderung des gesellschaftlichen Blickwinkels erreichen. Wir schauen immer nur nach oben und messen uns damit, dabei sollten wir eigentlich nach unten schauen, um zu sehen, ob alle „mit an Bord“ sind. Ich denke, dass wir nur so die größten Probleme unserer Zeit angehen können.“

-> Wer ist Ihr*e größte*r Konkurrent*in?

„Falsche Verkürzungen, die den Kern einer Aussage verfälschen, und Menschen, die sich gegen einen offenen Diskurs sträuben. Ich diskutiere gerne mit Menschen, die eine andere Sichtweise haben. So erreichen wir doch auch einen anderen Blickwinkel auf uns, aber nur wenn wir es zulassen.“

-> Was macht sie/er besser als Sie?

„Die Menschen, die verkürzen oder sich gegen den Diskurs sträuben, schaffen es komplexe Sachverhalte einfach zu vermitteln.“

-> Was machen Sie besser als sie/er?

„Ich versuche mir viele Meinungen und Erfahrungen sammeln.“

-> Was war Ihr größter Fehler?

„Ich habe mich früher zu ängstlich gefühlt um „im wirklichen Leben“ gegen Rassismus einzustehen.“

-> Sind Sie verlässlich?

„Das sagen zumindest andere über mich. Ich bin da selbstkritischer.“

-> Was war Ihr größter Erfolg?

„Gehen lernen, Schwimmen können, Fahrrad fahren, mein erster Kuss… kommt auf das Lebensalter an. Momentan würde ich sagen, dass ich es geschafft habe über den zweiten Bildungsweg und mit nur äußerst knappen finanziellen Mitteln in einem sicheren Beruf mit ausreichend Einkommen zu gelangen.“ 

-> Was wollten Sie werden, als Sie 7 Jahre alt waren?

„Power Ranger.“

-> Warum sind Sie dann ausgerechnet in die Politik gegangen?

„Die Power Ranger waren immer zu gut besetzt. Aber als Kommunalpolitiker habe ich das Gefühl, die Chance zu bekommen den Blick auf Menschen zu lenken, die weniger Einkommen haben oder aus anderen Gründen benachteiligt werden.“

-> Eventuell haben Sie auf die letzte Frage geantwortet: „Weil ich was verändern will.“ Deshalb die Frage: Was haben Sie bisher verändert?

„Zu wenig und unter meinen Erwartungen, aber ich muss gestehen, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass das alles so viel Zeit braucht.“

-> Was tun Sie für die Wirtschaft?

„Meinem normalen Beruf nachgehen und ich versuche lokale Erzeuger zu mobilisieren, damit sie auch lokal anbieten können.“

-> Was tun Sie für das Klima?

„Ich bin Mitbegründer einer lokalen Initiative, die sich um das Problem der Zigarettenkippen sorgt und kümmert. Meine PV-Anlage habe ich tatsächlich vorwiegend, weil sich das rechnet. Typisch BWLer halt. Unter dem Aspekt der Müllvermeidung wird unser Sohn mit Stoffwindeln gewickelt.“

-> Was tun Sie für das Gesundheitssystem?

„Momentan tatsächlich nichts, außer Patient zu sein.“

-> Was tun Sie gegen Faschismus?

Aufklären, Aufstehen und dagegen angehen.

-> Wie wohnen Sie?

„In einem Eigenheim mit meiner Frau und meinem Sohn.“

-> Welches Sprichwort finden Sie richtig doof? 

„Ohne Fleiß, kein Preis.“ 

-> Welches Kompliment würde Sie der Erde machen?

„Die Erde hat die schönsten Aussichten, die hübschesten Farben und die interessantesten Gerüche.“

-> Was überwältig Sie?

„Mein Sohn hat vor gar nicht langer Zeit angefangen „Papa“ zu sagen.“

-> Welches Buch haben Sie zuletzt angefangen, aber enttäuscht weggelegt?

„Schwierig. Ich bin nicht so der Bücherleser. Ich tue mich damit schwer.“

-> Was ist die letzte Sache, die Sie gelernt haben?

„Projektmanagement an sich, privat eher in Richtung SmartHome und „Wie baue ich mein Hochbeet aus Einwegpaletten“.“

-> Welchen Song haben Sie als letztes gehört?

„In meiner Spotify-Playlist gerade im Auto „Horst“ von Blumentopf.“

-> Stellen Sie das Radio leiser, wenn Sie rückwärts einparken?

„Das macht das Auto zum Glück automatisch, sonst könnte ich nicht so gut sehen. ;-)“

-> Was tun Sie gegen Rassismus, Antisemitismus, Misogynie, Homophobie Hatespeech und Terrorismus?

„Siehe Frage 14. Ich bin zusätzlich noch in einem solidarischen Bündnis aktiv.“

-> Welche Fähigkeit hätten Sie gern?

„Ich hätte gerne ein besseres Gedächtnis und würde mir wünschen mich besser ausdrücken zu können.“

-> Essen Sie Fleisch? Wenn ja: wie oft pro Woche?

„Ja, mehrmals ohne es zu zählen. Wenn dazu Wurst auf dem Brot gehört, fast täglich. Ich lege aber pro Jahr ein bis zwei Monate fleischfreie Monate ein. Das mache ich vor allem, um mir bewusst zu machen, dass Fleisch nicht lebensnotwendig ist und dass ich zu viel Fleisch esse.“

-> Wieviel Steuern sollte amazon in Deutschland zahlen?

„Für jeden Euro, den sie in Deutschland erwirtschaften, sollten sie auch die Steuern zahlen.“

-> Was ist Ihre normalste Eigenschaft?

„Vergesslichkeit und, dass ich ein Trampel bin (ich stoße selbst gegen Türrahmen).“

-> Wieviel Mindestlohn ist gerecht?

„Es muss so viel Lohn gezahlt werden, dass man als Rentner keine Unterstützung benötigt. Ich glaube für das Existenzminimum als Renter benötigt man zurzeit ca. 18€-19€ die Stunde (in Anbetracht dessen, dass man nicht jetzt in Rente geht und die Faktoren sich gleichsam verändern; aus jetziger Sicht scheint die Zahl auf dem ersten Blick sehr hoch zu sein).“

-> Gehen Sie gern zum Zahnarzt?

„Joa, ähnlich wie ich gerne zur Autowerkstatt gehe.“ 

-> Wann ist der ideale Zeitpunkt für den Kohleausstieg?

„Den idealen Zeitpunkt gibt es nicht. Besser gestern als morgen.“

-> Fühlen Sie sich von den Medien gut repräsentiert?

„Ja.“

-> Kann es soziale Gerechtigkeit geben?

„Es wird immer jemanden geben, der sich ungerecht behandelt fühlt, aber: Es kann deutlich gerechter sein.“

-> Haben Sie ein Hobby?

„Mein Sohn nimmt die meiste Zeit in Anspruch und das ist auch eindeutig meine liebste Beschäftigung- die restliche Zeit widme ich momentan der Einrichtung des SmartHome.“

-> Mit wem würden Sie gern mal reden?

„Mit meinem zu früh verstorbenen Opa.“

-> Haben Sie das Gefühl, dass man Ihnen glaubt?

„Nicht immer.“

-> Hatten Sie als Kind ein eigenes Kinderzimmer?

„Ja.“

-> Was würden Sie verbieten, wenn Sie könnten?

„Steuervermeidung.“

-> Was wollten Sie Julian Reichelt schon immer mal sagen?

„Warum arbeitest du bei der Bild, deren einziges Ziel es ist Klicks zu generieren, welche man wiederum mit reißerischen Überschriften erzielt?“

-> Welche verbotene Sache würden Sie erlauben?

„Da fällt mir nichts ein.“

-> Sind Sie ein*e gut*e Beifahrer*in?

„In der Regel ja. Vor allem ein Schlafender.“

-> Was ist das derzeit größte Problem, das es zu lösen gilt?

„Hass gegen Lebewesen und die soziale Spaltung.“

-> Können Sie gut einschlafen?

„Geht so. Ich habe Rückenprobleme.“

-> Was mögen Sie an sich?

„Meine Sachlichkeit.“

-> Angenommen, Sie dürften einen ganzen Abend nicht über Politik reden. Worüber würden Sie dann reden?

„Kommt drauf an mit wem. Von früher, über die Arbeit, über insgesamt Digitalisierung. Da gibt es einiges.“

-> Was bedeutet Ihnen Macht?

„Nichts.“

-> Welches Geräusch / Tier können Sie besonders gut nachmachen?

„Einen Wassertropfen und den schlafenden Bären.“

-> Wann haben Sie sich das letzte Mal für einen Fehler entschuldigt?

„Das mache ich täglich, meistens mehrmals.“

-> Wer schreibt bei Ihnen zu Hause die Einkaufszettel?

„Wir haben eine App, wo jeder etwas notiert, was ihm auffällt. Den Großteil jedoch schreibt meine Frau.“

-> Auf welchen Gegenstand könnten Sie nicht verzichten?

„Unterhose.“

-> Haben Sie schon mal einen Zopf geflochten?

„Ja.“

-> Haben Sie schon mal ein Loch in eine Fliese gebohrt?

„Ja.“

-> Angenommen, ein sechsjähriges Kind steht weinend vor Ihnen, macht sich Sorgen um die Zukunft. Was sagen Sie dem Kind?

„Komm her, lass dich umarmen und erzähl mir, worüber du dir genau Sorgen machst.“

-> Was meinen Sie, wenn Sie mit den Schulter zucken, die Augenbrauen heben und sagen:
„Tja, das ist halt Politik.“

„Vieles in der Politik wird außerhalb der Öffentlichkeit geregelt, ohne die Menschen zu beteiligen.“

-> Was war der tollste Ort, an dem Sie jemals gewesen sind?

„Im Kreißsaal vor der Wärmelampe vor meinem in einem Handtuch eingewickelten Sohn.“

-> Was wollten Sie Donald Trump schon immer mal sagen?

„Warum schminkst du dir das Gesicht?“

-> Was tun Sie, um Energie zu sparen?

„Licht aus, große Verbraucher (Waschmaschine etc.) nur über Tag anmachen.“

-> Wissen Sie noch, neben wem Sie in der ersten Klasse gesessen haben?

„Ja.“

-> Was haben Sie verpasst, hätten es aber lieber erlebt?

„Mein Abitur.“

-> Finden Sie sich wichtig?

„Auf keinen Fall.“

-> Was haben Sie erlebt, hätten es aber lieber verpasst?

„Feindlichkeit gegenüber anderen Menschen wegen ihres Aussehens.“

-> Angenommen, Sie gucken mit den Augen eines Ausländers / einer Ausländerin auf Deutschland. Was ist das Tollste an Deutschland?

„Gut ausgebaute Straßen und herrliche Landschaften.“

-> Und was finden Sie, ist das Tollste an Deutschland?

„Ich bin sehr gerne pünktlich, dank der Mentalität der anderen sind diese auch pünktlich. :-)“

-> Welches Rezept Ihrer Oma ist Ihr Lieblingsrezept?

„Königsberger Klopse.“

-> Ist Ihnen die Farbe Ihrer Socken egal?

„Im Grunde ja.“

-> Was ist Ihr sympathischster Spleen?

„Ich versuche oft witzig zu sein.“

-> Können Sie sich vorstellen, in einer anderen Partei zu sein? Und wenn ja: In welcher? (Ok. Ehrlich jetzt.)

„Ich kann mir vielleicht auch die SPD vorstellen.“

-> Haben Sie sich schon mal geprügelt?

„Ja.“

-> Angenommen, eine Frau, die unter Altersarmut leidet, klagt Ihnen Ihr Leid. Was sagen Sie der Frau?

„Sie haben Recht. Lassen sie uns das Problem gemeinsam angehen und nach Lösungen schauen.“

-> Ist Ihnen wichtig, was man über Sie denkt?

„Zu oft ja.“

-> Angenommen, Sie sind mit einem Sportwagen unterwegs. Auf einem Autobahnabschnitt, wo man so schnell fahren darf, wie man will. Sie haben freie Fahrt. Wie schnell fahren Sie?

„Ich würde den Wagen ausfahren wollen und mich dann so bei 140 km/h einpendeln. In Dänemark mit 130 km/h gefällt mir das gut.“

-> Wovor haben Sie Angst?

„Dass es meiner Familie schlecht geht.“

-> Besitzen Sie eine Multifunktionsjacke?

„Geht auch „Übergangsjacke“, die ich immer anziehe? Wenn ja, dann ja.“

-> Wen finden Sie toll?

„Menschen, die andere begeistern können.“

-> Was macht Sie wütend?

„Menschen, die andere schlechter aussehen lassen, um besser dazustehen.“

-> Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

„Wenn mein Sohn weinend ankommt (und er nicht nur bockig ist).“

-> Können Sie backen? Wenn ja: was ist Ihre Backspezialität?

„Ich kann backen, habe aber keine Spezialität.“

-> Warum stehen Sie da, wo Sie jetzt stehen?

„Glück und tatsächlich Entbehrungen mit einem nebenberuflichen Studium.“

-> Was ist Ihre erste Erinnerung?

„Schwierig das zeitlich einzuordnen, aber als kleines Kind auf dem Wendehammer bzw. kleinen Kreisel unserer Straße sitzen und in den Himmel schauen bis mein damaliger Nachbar, ein älterer Herr, kam und mir sagte, dass das in die Sonne schauen schädlich für die Augen ist.“

-> Es ist Mittwoch, 23:00 Uhr, Sie sind hundemüde, haben Morgen einen wichtigen Termin und Ihre Nachbarn feiern eine Party. Laut. Was tun Sie?

„Ich versuche zu schlafen, das geht ganz gut, wenn Musik läuft. Falls mein Sohn davon wach wird, dann gehe ich rüber zum Nachbarn und spreche mit ihm.“

-> Wann und wofür haben Sie das letzte Mal etwas gespendet?

„DKMS vor ein paar Tagen.“

-> Haben Sie schon mal ein Tier getötet?

„Ja, sowas wie eine Ameise oder Käfer. Und ich habe eine Maus erlöst, die von meinen Katern totgespielt wurde.“

-> Verdienen Politiker*innen genug Geld?

„Als Kommunalpolitiker ist das ok.“

-> Verdienen Politiker*innen genug Respekt?

„Respekt verdient man sich durch seine Arbeit. Kommt also auf die Arbeit mit an.“

-> Wann haben Sie das letzte Mal gelogen?

„Gestern als ich meinem Sohn sagte, dass das Essen jetzt alle sei.“

-> Und wann haben Sie das letzte Mal die Wahrheit gesagt, obwohl eine Lüge erträglicher gewesen wäre?

„Schwierig. Das kommt oft vor.“

-> Woran glauben Sie?

„Ich glaube, dass es ziemlich verrückt wäre, wenn die Menschen das Oberste der Nahrungskette im Weltall wären. Ich denke, dass wir vielleicht nicht die Spitze der Nahrungskette gefunden haben.“

-> Wofür würden Sie sich selbst wählen?

„Für mein Engagement.“

-> Was ist der größte Fehler in der deutschen Geschichte?

„Ich denke, dass vor allem der Aufstieg Hitlers und das Dritte Reich zu nennen ist. Wichtig ist es sich daran zu erinnern und aus den Fehlern zu lernen. Vor allem sollte man sich im Klaren sein, dass das damals gesellschaftlich mitgetragen wurde.“

-> Wofür würden Sie sich selbst nicht wählen?

„Kommt auf meinen Standpunkt als Wähler an, aber meine Partei „Die Linke“ an sich kann abschreckend wirken.“

-> Mögen Sie Ihre Stimme?

„Ich kann nicht singen, mir wurde aber gesagt, dass ich eine Telefonstimme habe. Also ja, passt.“

-> In welchen Momenten haben Sie Lampenfieber?

„Wenn ich etwas vor vielen Leuten sagen muss.“

-> Was möchten Sie später mal gemacht haben?

„Irgendwo hinreisen, wo die Landschaft super ist, und wandern gehen mit Übernachtung im Zelt.“

-> Worauf sind Sie stolz?

„Ich bin stolz darauf, dass es meiner Familie so weit gut geht.“

-> Haben Sie schon mal eine Waffe abgefeuert?

„Nein.“

-> Welche Frage fehlt?

„Warum haben Sie sich für diese Partei entschieden? Was macht sie anders? (Sie haben für die Antwort nur maximal 50 Zeichen)“

-> Warum sollte man ausgerechnet Sie wählen?

„Ich engagiere mich und setze mich für Leute und Ideen ein. Ich bin davon überzeugt, dass wir es schaffen würden unsere sozialpolitischen Ziele und Klimaziele zu erreichen, wenn gute Alternativen für alle vorhanden sind. Diese Alternativen möchte ich mitgestalten und fördern.“

96 ANTWORTEN VON BASTIAN RAITHEL.

Bastian Raithel (Bündnis 90 / DIE GRÜNEN)


„Nachdem ich nun etwas überlegt habe, ob ich selbst wohl auch unter die Kategorie Politiker*in falle, bin ich zu einem ziemlich knappen Ja gekommen. Ich bin Mitglied im Bezirksvorstand der Grünen im schönen Oberfranken, das war’s dann aber auch schon.
Ich bin für die Bundestagswahl nicht selbst wählbar, aber im aktuellen Geschehen sehr aktiv und quasi voll in der Vorbereitung der Wahl (nur eben von der internen Seite).
Und da ich mir dachte…. es ist doch bestimmt interessant was für Menschen eigentlich so die ‚Basis‘ einer Partei sind…. Beantworte ich doch ein paar Fragen.“

-> Wofür stehen Sie?

„Ich stehe für eine Weltordnung, die sicherstellt, dass die Menschheit noch hunderte von Jahren in Frieden und Wohlstand auf der Erde leben kann.“

-> Wer ist Ihr*e größte*r Konkurrent*in?

„Persönlich habe ich keine Konkurrent*innen, aber ich sehe in der aktuellen Stunde die AfD als größten Störenfried.“

-> Was macht sie/er besser als Sie?

„Sie verstehen es, sehr effektiv ‚Stimmung‘ für oder gegen ein Thema zu machen, auch wenn eigentlich keine stichhaltige Grundlage vorhanden ist.“

-> Was machen Sie besser als sie/er?

„Ich persönlich stelle immer sicher, dass meine Argumentation auf gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen gründet.“

-> Was war Ihr größter Fehler?

„Mit meiner zweiten Freundin Schluss zu machen.“

-> Sind Sie verlässlich?

„Ja.“

-> Was war Ihr größter Erfolg?

„Die Lösung eines komplizierten technischen Problems (das ist die Kurzfassung einer längeren Geschichte).“

-> Was wollten Sie werden, als Sie 7 Jahre alt waren?

„Feuerwehrmann.“

-> Warum sind Sie dann ausgerechnet in die Politik gegangen?

„Tatsächlich bin ich erst mit 33, in die Politik gegangen, hauptsächlich weil ich zu der Erkenntnis kam, dass man Politik besser nicht Politiker*innen überlässt.“

-> Eventuell haben Sie auf die letzte Frage geantwortet: „Weil ich was verändern will.“ Deshalb die Frage: Was haben Sie bisher verändert?

„Stand jetzt, habe ich mich hauptsächlich selbst verändert.“

-> Was tun Sie für die Wirtschaft?

Ich bin selbst Unternehmer, also versuche ich den Laden am Laufen zu halten.

-> Was tun Sie für das Klima?

„PV-Anlage installiert, E-Auto angeschafft, Car-Sharing mit der Familie eingeführt und ich gehe meinen Mitmenschen auf die Nerven, ob sie das nicht auch tun möchten.“

-> Was tun Sie für das Gesundheitssystem?

„Den Kontakt zwischen frustrierten Mitarbeiter*innen aus dem Gesundheitssystem und Abgeordneten herstellen.“

-> Was tun Sie gegen Faschismus?

„Ihn da bekämpfen, wo ich ihm begegne.“

-> Wie wohnen Sie?

„In einer Wohnung mit meiner Lebensgefährtin und meiner Tochter.“

-> Welches Sprichwort finden Sie richtig doof?

‚Das haben wir schon immer so gemacht‘

-> Welches Kompliment würde Sie der Erde machen?

„Dafür, dass alles ein riesiger Zufall war ist’s eigentlich ganz gut geworden.“

-> Was überwältig Sie?

„Die Vorstellung das Menschen es zu meinen Lebzeiten auf den Mars schaffen könnten.“

-> Welches Buch haben Sie zuletzt angefangen, aber enttäuscht weggelegt?

„Das Märchen vom reichen Deutschland.“

-> Was ist die letzte Sache, die Sie gelernt haben?

„Dass Politik ein wirklich zähes Geschäft ist.“

-> Welchen Song haben Sie als letztes gehört?

„Black Betty vom Ram Jam.“

-> Stellen Sie das Radio leiser, wenn Sie rückwärts einparken?

„Nein.“

-> Was tun Sie gegen Rassismus, Antisemitismus, Misogynie, Homophobie Hatespeech und Terrorismus?

„Ich argumentiere dagegen wann immer sich die Gelegenheit bietet.“

-> Welche Fähigkeit hätten Sie gern?

„Also fliegen können wäre schon geil, aber ich glaube gerade jetzt würde ich einfach gerne Intelligenz per Fingerschnippen verteilen können.“

-> Essen Sie Fleisch? Wenn ja: wie oft pro Woche?

„Etwa zweimal die Woche.“

-> Wieviel Steuern sollte amazon in Deutschland zahlen?

„Die gleichen Steuern wie ein Ortsansässiges Unternehmen eben auch.“

-> Was ist Ihre normalste Eigenschaft?

„Ich pfeife beim Putzen.“

-> Wieviel Mindestlohn ist gerecht?

„1.500€ monatlich.“

-> Gehen Sie gern zum Zahnarzt?

„Ja (weil er nie was findet).“

-> Wann ist der ideale Zeitpunkt für den Kohleausstieg?

„So bald wie möglich, spätestens 2030.“

-> Fühlen Sie sich von den Medien gut repräsentiert?

„Nein.“

-> Kann es soziale Gerechtigkeit geben?

„Ja.“

-> Haben Sie ein Hobby?

„Ja, Segeln.“

-> Mit wem würden Sie gern mal reden?

„Elon Musk.“

-> Haben Sie das Gefühl, dass man Ihnen glaubt?

„Ja, man sagt ich sei sehr authentisch.“

-> Hatten Sie als Kind ein eigenes Kinderzimmer?

„Ja.“

-> Was würden Sie verbieten, wenn Sie könnten?

„Ich finde man sollte Krieg einfach verbieten können.“

-> Was wollten Sie Julian Reichelt schon immer mal sagen

„Könntest du vielleicht mal den tatsächlichen Inhalt eines Sachverhaltes als Schlagzeile hernehmen?“

-> Welche verbotene Sache würden Sie erlauben?

„Wildcampen.“

-> Sind Sie ein*e gut*e Beifahrer*in?

„Nein.“

-> Was ist das derzeit größte Problem, das es zu lösen gilt?

„Die gesellschaftliche Spaltung, denn ohne Einigkeit werden wir es nicht schaffen den Klimawandel rechtzeitig zu stoppen.“

-> Können Sie gut einschlafen?

„Ja.“

-> Was mögen Sie an sich?

„Ich mag an mir, dass ich viele gute Freunde habe.“

-> Angenommen, Sie dürften einen ganzen Abend nicht über Politik reden. Worüber würden Sie dann reden?

„Wohl über das, wie und wo der längst überfällige Urlaub wohl stattfinden könnte.“

-> Was bedeutet Ihnen Macht?

„Nichts.“

-> Welches Geräusch / Tier können Sie besonders gut nachmachen?

„Einen stillsitzenden Regenwurm.“

-> Wann haben Sie sich das letzte Mal für einen Fehler entschuldigt?

„Das war erst neulich, auf der Arbeit.“

-> Wer schreibt bei Ihnen zu Hause die Einkaufszettel?

„Niemand. Das hält das Hirn auf Trab.“

-> Auf welchen Gegenstand könnten Sie nicht verzichten?

„Eine Zahnbürste.“

-> Haben Sie schon mal einen Zopf geflochten?

„Ja.“

-> Haben Sie schon mal ein Loch in eine Fliese gebohrt?

„Auch ja.“

-> Angenommen, ein sechsjähriges Kind steht weinend vor Ihnen, macht sich Sorgen um die Zukunft. Was sagen Sie dem Kind?

„Mach dir keine Sorgen, ich und viele andere gute Menschen kämpfen dafür dass es besser wird und wir haben schon vieles erreicht.“

-> Was meinen Sie, wenn Sie mit den Schulter zucken, die Augenbrauen heben und sagen: „Tja, das ist halt Politik.“

„Das ist immer genau dann der Fall, wenn eine eigentlich gute Lösung nicht umgesetzt wird, weil irgendjemand nicht mitzieht, weil es die andere Partei ist, nicht die eigene Idee, oder auch einfach nur Dienstag.“

-> Was war der tollste Ort, an dem Sie jemals gewesen sind?

„Südafrika.“

-> Was wollten Sie Donald Trump schon immer mal sagen?

„Ich würde ihm eigentlich nichts sagen wollen, ich würde ihm nur gerne eine kolossale Watschen verpassen.“

-> Was tun Sie, um Energie zu sparen?

„Bahn und Fahrrad nutzen, nur LED Leuchtmittel neu anschaffen, Haushaltsgeräte tagsüber nutzen.“

-> Wissen Sie noch, neben wem Sie in der ersten Klasse gesessen haben?

„Ja, Axxxxxx Sxxxxxx.“

-> Was haben Sie verpasst, hätten es aber lieber erlebt?

„Ich hätte gerne einen Schüleraustausch mitgemacht.“

-> Finden Sie sich wichtig?

„Eigentlich nicht, aber da sich durch mich doch etwas ändert, muss ich wohl doch eine gewisse Rolle spielen.“

-> Was haben Sie erlebt, hätten es aber lieber verpasst?

„Offenbar bin ich über jede Erfahrung froh, nichts also.“

-> Angenommen, Sie gucken mit den Augen eines Ausländers / einer Ausländerin auf Deutschland. Was ist das Tollste an Deutschland?

„Die relativ vielen Freiheiten und Möglichkeiten die es gibt.“

-> Und was finden Sie, ist das Tollste an Deutschland?

„So besonders toll fühlt es sich manchmal gar nicht an. Aber ich denke so ein Biergarten ist schon eine ziemlich großartige Sache.“

-> Welches Rezept Ihrer Oma ist Ihr Lieblingsrezept?

„Das sind ein paar Weihnachtsplätzchen,“

-> Ist Ihnen die Farbe Ihrer Socken egal?

„Ja. Solange sie schwarz sind.“

-> Was ist Ihr sympathischster Spleen?

„Ich sage oft: ‚Man hat’s nicht leicht, aber leicht hat’s einen, da muss man aufpassen‘ ich hoffe das ist sympathisch.“

-> Können Sie sich vorstellen, in einer anderen Partei zu sein? Und wenn ja: In welcher? (Ok. Ehrlich jetzt.)

„Ehrlich: Nein.“

-> Haben Sie sich schon mal geprügelt?

„Ja.“

-> Angenommen, eine Frau, die unter Altersarmut leidet, klagt Ihnen Ihr Leid. Was sagen Sie der Frau?

„Wenn die Grünen die Bundestagswahl gewinnen, gibt es eine Garantiesicherung und eine Bürger*innenversicherung, das sollte Ihnen helfen.“

-> Ist Ihnen wichtig, was man über Sie denkt?

„Eigentlich nicht.“

-> Angenommen, Sie sind mit einem Sportwagen unterwegs. Auf einem Autobahnabschnitt, wo man so schnell fahren darf, wie man will. Sie haben freie Fahrt. Wie schnell fahren Sie?

„Sagen wir es wäre ein Elektro-Sportwagen…….dann würde ich wissen wollen wie schnell der wirklich ist und danach wieder mit 130-140 weiter fahren.“

-> Wovor haben Sie Angst?

„Schnecken.“

-> Besitzen Sie eine Multifunktionsjacke?

„Ja.“

-> Wen finden Sie toll?

„Richard Feynman.“

-> Was macht Sie wütend?

„Die Ignoranz der Menschheit.“

-> Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

„Jemanden der Hilfe braucht; meist sind das Freunde beim Umzug.“

-> Können Sie backen? Wenn ja: was ist Ihre Backspezialität?

„Ich kann Kochen, und backen ist nicht kochen.“

-> Warum stehen Sie da, wo Sie jetzt stehen?

„Etwas Glück, ein paar persönliche Entscheidungen und zack, schon bin ich hier.“

-> Was ist Ihre erste Erinnerung?

„Irgendwas mit Duplo-Steinen, aber das ist wirklich lange her.“

-> Es ist Mittwoch, 23:00 Uhr, Sie sind hundemüde, haben Morgen einen wichtigen Termin und Ihre Nachbarn feiern eine Party. Laut. Was tun Sie?

„Ich gehe rüber und frage, ob ich ein Bier haben könnte, wenn sie mich schon wachhalten.“

-> Wann und wofür haben Sie das letzte Mal etwas gespendet?

„Das dürfte für die Bergwacht gewesen sein vor 3-4 Wochen.“

-> Haben Sie schon mal ein Tier getötet?

„Davon ausgehend, dass Moskitos dazu gehören, ja.“

-> Verdienen Politiker*innen genug Geld?

„Ja.“

-> Verdienen Politiker*innen genug Respekt?

„Nein.“

-> Wann haben Sie das letzte Mal gelogen?

„Das ist einfach zu lange her.“

-> Und wann haben Sie das letzte Mal die Wahrheit gesagt, obwohl eine Lüge erträglicher gewesen wäre?

„Das ist vermutlich nicht so lange her, aber ich bin der Ansicht das auf lange Sicht die Wahrheit immer erträglicher ist.“

-> Woran glauben Sie?

„Daran, dass alles möglich ist.“

-> Wofür würden Sie sich selbst wählen?

„Mich selbst kann man dieses Jahr nicht wählen, aber wenn würde ich mich wählen, weil ich antrete, um Probleme zu lösen und das auch kann.“

-> Was ist der größte Fehler in der deutschen Geschichte?

„Die Machtergreifung der Nationalsozialisten.“

-> Noch viel interessanter ist die natürlich Frage: Wofür würden Sie sich selbst nicht wählen?

„Wohl dafür, dass ich eigentlich kein richtiger Politiker bin.“

-> Mögen Sie Ihre Stimme?

„Ich finde sie klingt unheimlich witzig, wenn ich eine Aufzeichnung von mir selbst sehe oder höre.

-> In welchen Momenten haben Sie Lampenfieber?

„Wenn mich eine Frage unvorbereitet trifft.“

-> Was möchten Sie später mal gemacht haben?

„Über den Atlantik segeln.“

-> Worauf sind Sie stolz?

„Ich bin nicht stolz, was ich tue ist selbstverständlich.“

-> Haben Sie schon mal eine Waffe abgefeuert?

„Ja.“

-> Welche Frage fehlt?

„Ab wann ist man Politiker?“

-> Warum sollte man ausgerechnet Sie wählen?

„Man sollte die Grünen wählen, denn wie ich mittlerweile feststellen durfte, es sind unter ihnen viele Menschen wie ich. Die Ideen der Grünen sind zu Ende gedacht und ergeben als Gesamtpaket einen guten Weg in die Zukunft vor.“

EIN PAAR FRAGEN.

Knapp 100 davon.

Hallo Internet,

ich habe ein paar Amateurfragen aus der Hüfte geschossen.
Sie sind gedacht für alle Politiker*innen, die jetzt gerade oder demnächst Wahlkampf betreiben. Mein Ansatz: ganz normale Fragen, die ganz normale Antworten hervorbringen sollen. Wäre doch gut, wenn man die Politiker*innen besser kennenlernen könnte. Zum Beispiel, damit man weiß, wen man so wählen soll.

Sie sind Politiker*in? Und möchten diese Fragen gern beantworten? Sehr gut! Nehmen Sie sich alle Zeit, die Sie brauchen. Oder antworten Sie impulsiv, wenn Sie mögen. Beantworten Sie gern alle Fragen, wenn nicht: auch nicht so schlimm. Machen Sie es, wie Sie wollen, Sie haben alle Freiheiten.

Wer eine*n Politiker*in kennt: bitte weiterleiten. Die Antworten würde ich gern sammeln und hier veröffentlichen. Nehmt gern Kontakt mit mir auf. (Hier auf der Website im Kontaktformular oder über eine Twitter / FB-Nachricht.)

Macht ihr? Danke.

—————————-

  1. Wofür stehen Sie?
  2. Wer ist Ihr*e größte*r Konkurrent*in?
  3. Was macht sie/er besser als Sie?
  4. Was machen Sie besser als sie/er?
  5. Was war Ihr größter Fehler?
  6. Sind Sie verlässlich?
  7. Was war Ihr größter Erfolg?
  8. Was wollten Sie werden, als Sie 7 Jahre alt waren?
  9. Warum sind Sie dann ausgerechnet in die Politik gegangen?
  10. Eventuell haben Sie auf die letzte Frage geantwortet: „Weil ich was verändern will.“ Deshalb die Frage: Was haben Sie bisher verändert?
  11. Was tun Sie für die Wirtschaft?
  12. Was tun Sie für das Klima?
  13. Was tun Sie für das Gesundheitssystem?
  14. Was tun Sie gegen Faschismus?
  15. Wie wohnen Sie?
  16. Welches Sprichwort finden Sie richtig doof?
  17. Welches Kompliment würde Sie der Erde machen?
  18. Was überwältig Sie?
  19. Welches Buch haben Sie zuletzt angefangen, aber enttäuscht weggelegt?
  20. Was ist die letzte Sache, die Sie gelernt haben?
  21. Welchen Song haben Sie als letztes gehört?
  22. Stellen Sie das Radio leiser, wenn Sie rückwärts einparken?
  23. Was tun Sie gegen Rassismus, Antisemitismus, Misogynie, Homophobie Hatespeech und Terrorismus?
  24. Welche Fähigkeit hätten Sie gern?
  25. Essen Sie Fleisch? Wenn ja: wie oft pro Woche?
  26. Wieviel Steuern sollte amazon in Deutschland zahlen?
  27. Was ist Ihre normalste Eigenschaft?
  28. Wieviel Mindestlohn ist gerecht?
  29. Gehen Sie gern zum Zahnarzt?
  30. Wann ist der ideale Zeitpunkt für den Kohleausstieg?
  31. Fühlen Sie sich von den Medien gut repräsentiert?
  32. Kann es soziale Gerechtigkeit geben?
  33. Haben Sie ein Hobby?
  34. Mit wem würden Sie gern mal reden?
  35. Haben Sie das Gefühl, dass man Ihnen glaubt?
  36. Hatten Sie als Kind ein eigenes Kinderzimmer?
  37. Was würden Sie verbieten, wenn Sie könnten?
  38. Was wollten Sie Julian Reichelt schon immer mal sagen
  39. Welche verbotene Sache würden Sie erlauben?
  40. Sind Sie ein*e gut*e Beifahrer*in?
  41. Was ist das derzeit größte Problem, das es zu lösen gilt?
  42. Können Sie gut einschlafen?
  43. Was mögen Sie an sich?
  44. Angenommen, Sie dürften einen ganzen Abend nicht über Politik reden. Worüber würden Sie dann reden?
  45. Was bedeutet Ihnen Macht?
  46. Welches Geräusch / Tier können Sie besonders gut nachmachen?
  47. Wann haben Sie sich das letzte Mal für einen Fehler entschuldigt?
  48. Wer schreibt bei Ihnen zu Hause die Einkaufszettel?
  49. Auf welchen Gegenstand könnten Sie nicht verzichten?
  50. Haben Sie schon mal einen Zopf geflochten?
  51. Haben Sie schon mal ein Loch in eine Fliese gebohrt?
  52. Angenommen, ein sechsjähriges Kind steht weinend vor Ihnen, macht sich Sorgen um die Zukunft. Was sagen Sie dem Kind?
  53. Was meinen Sie, wenn Sie mit den Schulter zucken, die Augenbrauen heben und sagen: „Tja, das ist halt Politik.“
  54. Was war der tollste Ort, an dem Sie jemals gewesen sind?
  55. Was wollten Sie Donald Trump schon immer mal sagen?
  56. Was tun Sie, um Energie zu sparen?
  57. Wissen Sie noch, neben wem Sie in der ersten Klasse gesessen haben?
  58. Was haben Sie verpasst, hätten es aber lieber erlebt?
  59. Finden Sie sich wichtig?
  60. Was haben Sie erlebt, hätten es aber lieber verpasst?
  61. Angenommen, Sie gucken mit den Augen eines Ausländers / einer Ausländerin auf Deutschland. Was ist das Tollste an Deutschland?
  62. Und was finden Sie, ist das Tollste an Deutschland?
  63. Welches Rezept Ihrer Oma ist Ihr Lieblingsrezept?
  64. Ist Ihnen die Farbe Ihrer Socken egal?
  65. Was ist Ihr sympathischster Spleen?
  66. Können Sie sich vorstellen, in einer anderen Partei zu sein? Und wenn ja: In welcher? (Ok. Ehrlich jetzt.)
  67. Haben Sie sich schon mal geprügelt?
  68. Angenommen, eine Frau, die unter Altersarmut leidet, klagt Ihnen Ihr Leid. Was sagen Sie der Frau?
  69. Ist Ihnen wichtig, was man über Sie denkt?
  70. Angenommen, Sie sind mit einem Sportwagen unterwegs. Auf einem Autobahnabschnitt, wo man so schnell fahren darf, wie man will. Sie haben freie Fahrt. Wie schnell fahren Sie?
  71. Wovor haben Sie Angst?
  72. Besitzen Sie eine Multifunktionsjacke?
  73. Wen finden Sie toll?
  74. Was macht Sie wütend?
  75. Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?
  76. Können Sie backen? Wenn ja: was ist Ihre Backspezialität?
  77. Warum stehen Sie da, wo Sie jetzt stehen?
  78. Was ist Ihre erste Erinnerung?
  79. Es ist Mittwoch, 23:00 Uhr, Sie sind hundemüde, haben Morgen einen wichtigen Termin und Ihre Nachbarn feiern eine Party. Laut. Was tun Sie?
  80. Wann und wofür haben Sie das letzte Mal etwas gespendet?
  81. Haben Sie schon mal ein Tier getötet?
  82. Verdienen Politiker*innen genug Geld?
  83. Verdienen Politiker*innen genug Respekt?
  84. Wann haben Sie das letzte Mal gelogen?
  85. Und wann haben Sie das letzte Mal die Wahrheit gesagt, obwohl eine Lüge erträglicher gewesen wäre?
  86. Woran glauben Sie?
  87. Wofür würden Sie sich selbst wählen?
  88. Was ist der größte Fehler in der deutschen Geschichte?
  89. Noch viel interessanter ist die natürlich Frage: Wofür würden Sie sich selbst nicht wählen?
  90. Mögen Sie Ihre Stimme?
  91. In welchen Momenten haben Sie Lampenfieber?
  92. Was möchten Sie später mal gemacht haben?
  93. Worauf sind Sie stolz?
  94. Haben Sie schon mal eine Waffe abgefeuert?
  95. Welche Frage fehlt?
  96. Warum sollte man ausgerechnet Sie wählen?

CHOOSE YOUR WEAPON.

Diese Aktienkurse sind Volltreffer.

Was denken Menschen, die in Aktien von Rüstungskonzernen und Waffenherstellern investieren?

„Tja. Ist ne sehr gute Altersvorsorge für mich – und für die anderen eben nicht.“
„Sind auf jeden Fall stabile Kurse, was will man machen?“
„Hass, Angst, Hetze – der Bedarf an Sturmgewehren, Kugeln, Panzern, Drohnen, Waffen wächst. Und mein Depot wächst mit.“
„Mein Ziel ist, in einen privatbewachten Sicherheitsvorort zu ziehen – und da brauche ich Gewinne, Gewinne, Gewinne.“


Dazu passt dieses (schon etwas ältere) Zitat:

| „Zahlt es sich aus, böse zu investieren?“, fragten die Ökonomen Elroy Dimson, Paul Marsh und Mike Staunton von der London Business School im Credit-Suisse-Aktienjahrbuch 2015.
Und lieferten als Antwort ein klares Ja. Die langfristigen Daten lassen demnach keinen Zweifel, dass die Aktien von „Laster-Branchen“ den breiten Markt klar schlagen. |

Tja.

Ich habe einen hervorragenden Vorschlag an alle, die Aktien von Rüstungskonzernen und Waffenlieferanten haben:
Hört auf, euch zu empören, wenn irgendwo, wie jetzt gerade in Nahost, die Lage komplett eskaliert und von tausende Raketen abgeschossen werden.
Seid nicht traurig, wenn bei einem Amoklauf mit einem Sturmgewehr an irgendeiner Schule 17 Kinder erschossen werden.
Seid nicht wütend, wenn ein Großwildjäger eine Giraffe erschossen hat und mit dem erlegten Tier in den Sozialen Medien posiert.

Seid überhaupt nicht wütend, empört oder traurig, wenn direkte oder indirekte Folgen der Rüstungs- und Waffenindustrie gezeigt werden.

Blutende Menschen, zerfetzte Leiber, Krater, zerstörte Städte, Schreie, ausgelöschte Leben, weinende Angehörige, wer will denn sowas sehen?!?!

Ehrlich? Ihr.

Wenn ihr schon an der Waffenindustrie mitverdient, seid wenigstens ehrlich und freut euch.

Vielleicht feiert ihr das mit einem sehr guten Rotwein.
Zum Beispiel mit einem 2010er Chateau Saint-Pierre für knapp 120,- €.
Das Geld habt ihr ja. Und die Farbe passt auch.

Und noch ein Tipp: Verkauft eure Waffen- und Rüstungsaktien. Und investiert lieber in menschenfreundliche Unternehmen und in welche, die die Welt retten wollen.
Dann schlaft ihr auch besser – und die Person, die euch im Spiegel anguckt, ist besser zu ertragen.

—————————

https://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/ueberproportionaler-wertgewinn-sheriff-in-town-waffen-sind-das-neue-gold-aktien-von-herstellern-steigen-um-140-prozent_id_12386829.html

https://www.finanzen.net/branchen/ruestungsindustrie

https://www.produktion.de/wirtschaft/das-sind-die-10-groessten-deutschen-ruestungsunternehmen-236.html

https://www.welt.de/finanzen/article155626582/Der-unanstaendige-Erfolg-der-Suenden-Investments.html

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/10-groessten-ruestungskonzerne

https://www.amazon.de/dp/B01FRC4DOE?tag=luxussachen-21&linkCode=ogi&th=1&psc=1

DIE KORREKTUREN.

Liebe Querdenker*innen,

es kann sein, dass es jetzt so wirkt, als würde ich diese Zeilen vollkommen aufgebracht und laut schnaubend in die Tastatur hacken. Ist nicht so – ich bin ganz ruhig und fröhlich, während ich das hier schreibe. Wirklich.

Die wütenden, laut schnaubenden seid ja ihr.

Und wie wütend ihr seid! Wütend auf „die da oben“, „die Systemlinge“, auf „die Mainstreammedien“. Ihr seid wütend auf die Maßnahmen, ihr seid wütend auf die, die tatsächlich so doof sind, ihre Maske zu tragen, Abstand zu halten und sich sogar impfen zu lassen. GENMANIPULATION!1!11 EXPERIMENT AN DER MENSCHHEIT!1!!11

Einige von euch sind wütend auf Bill Gates, auf Mobilfunkanbieter, auf die runde Form der Erde. Und bestimmt auch auf Quarkbrötchen und Fusselbürsten.

Ein paar von euch sind sogar so wütend, dass sie randalieren und nachts Parkbänke vollsprühen müssen. Wie so renitente Teenies, die nach drei Halben und einer Dose Sprühfarbe aus dem Baumarkt den Nervenkitzel suchen.

Parkbänke vollsprühen? Echt jetzt? Ihr wollte normaldenkenden Menschen die Möglichkeit nehmen, sich auf einem Spaziergang (den man noch machen darf) auszuruhen? So seid ihr drauf?

Wie armselig ist das? Was kommt als nächstes?

Nur so viel: ihr seid eine kleine, laute Minderheit, ein Staubkorn im System.
Ihr leistet in der Pandemie für die Gesellschaft: nichts. Ihr verwechselt (das vollkommen berechtigte) Kritisieren mit vielvielviel zu lauter Rumbrüllerei.

Ihr seid Gegenstromanlagen aus Fleisch. Ihr seid die, die man mit „ihr“ anranzen muss, weil ihr euch an den Rand der Gesellschaft stellt. Freiwillig und bei vollem Bewusstsein.

Ihr wollt unbedingt anders sein, ihr wollt im Grunde genommen nur dagegen sein. Ihr wollt auf jeden Fall recht haben und erfindet deshalb eigene infantile und faktenferne Wahrheiten, an die – und so doof muss man erstmal sein – ihr auch noch glaubt. Und an die, wenn es nach euch geht, alle Menschen glauben sollen.

Ihr lauft mit Radikalen, ihr radikalisiert euch, ihr lasst euch einnehmen und ihr lasst euch ausnehmen (zum Beispiel, weil ihr irgendwelchen Merchandising-Quasch von Querdenkern kauft oder an Querdenker-Organisationen spendet. Harte Euro, nicht irgendein ausgedachtes Querdenker-Muschelgeld.)

Und weil ihr so bescheuert seid, werdet immer korrigiert werden. Wirklich immer.

Wenn ihr Parkbänke mit faschistischer Querdenker-Drecksscheiße vollsprüht, wird das korrigiert.
Wenn ihr mit wirren Behauptungen Stimmung machen wollt, werdet ihr mit Fakten korrigiert.
Wenn ihr lügt, werdet ihr korrigiert. Von der Wahrheit.
Und wenn ihr euch zufälligerweise mal anstecken solltet, mit „der harmlosen Grippe“, weil ihr zum Beispiel auf einer Querdenker-Demo ohne Maske eine Polonaise getanzt habt, werdet ihr korrigiert. Dann wird eine Intensivpflegekraft eure Atmung regulieren, weil ihr das allein nicht mehr hinbekommt. Naja.

Ihr denkt, dass ihr das richtig große Rad dreht. Da muss ich euch kurz korrigieren: Ist nicht so.
Ihr dreht in Wahrheit das kleinste Rad. Ihr seid der Trottel in der Fußgängerzone, der laut von lebendigen Gummistiefeln und einem Schallplattengebüsch brüllt. Ihr werdet euch selbst peinlich sein.

Und das, was ihr als „Querdenken“ bezeichnet, ist nichts weiter als vor Wut dampfende Scheiße im Kopf. Das werdet ihr spätestens dann feststellen, wenn ihr euch in einem hellen Moment mal vor eine der mit „Heil Maske“ oder „Corona Faschos“ bespühten Bänke stellt und darüber nachdenkt, was genau das soll. Außer dummer, vollkommen unangemessener Provokation und Nazi-Relativierung.

Wenn ihr „die da oben“ vernünftig kritisieren wollt, wenn ihr „mit denen“ diskutieren wollt, wenn ihr etwas zur Verbesserung beitragen wollt, versucht es doch einfach mal mit geradeausdenken.

Zumindest so lange ihr noch könnt.

Viele Grüße,

euer SoBo


P.S.: Ich habe die Bänke nicht übersprüht. Aber wer auch immer das war: Danke fürs Korrigieren!

LANGZEITFOLGEN.

Mark Hauptmann (links), Hans-Georg Maaßen (ganz rechts)

Foto: wikipedia

Mark Hauptmann, Geschäftsmann (Aserbaidschan-Deals und Schutzmasken) und Politiker aus Weimar, saß von 2013 bis 2021 für die CDU im Bundestag.
1999 wurde er Mitglied der Jungen Union, 2003 ist er in die CDU eingetreten. Von da an ging es steil bergauf für den Mann.

2013 erhielt er in seinem Wahlkreis 42 % der Stimmen und zog als Direktkandidat in den Bundestag ein.
2017 erhielt er im umstrukturierten Wahlkreis 196 (Südthüringen) die meisten Erststimmen (33,6 % – vor AfD, Linke und SPD) und ist wieder in den Bundestag gekommen.

Er ist am 26. März 2021 aus der CDU ausgetreten.
Weil die Thüringer Generalstaatsanwaltschaft am 25. März 2021 mitgeteilt hat, dass sie gegen Hauptmann im Zusammenhang mit Maskengeschäften ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Bestechlichkeit von Mandatsträgern eingeleitet hat.

Es muss also eine einigermaßen unangenehme Nacht gewesen sein vom 25. Auf den 26. März.
Es war eine Nacht mit Folgen, nicht nur für Mark Hauptmann, sondern für ganz Deutschland.

Mark Hauptmann ist jetzt parteilos. Seine politische Karriere ist wohl erstmal durch.
Von dem Politiker aus Weimar, der die Interessen der Menschen aus der Region vertreten konnte, wird man wohl erstmal nicht viel hören.

Von seinem Nachfolger schon.

Der Wahlkreis 196 war nicht lange frei, denn ein Mann aus Mönchengladbach hat seine Chance, endlich die politische Bühne zu betreten, wahrgenommen. Natürlich.

Hans-Georg-Maaßen, ehemaliger Präsident des Verfassungsschutzes, Mitglied der Werteunion, unangenehmer Lautsprecher, der am äußersten rechten Rand der CDU steht, der den schwarz-braunen Bereich abdeckt, ist mit 86 % zum Direktkandidaten für den Wahlkreis 196 gekürt worden.

Ein Mann aus Mönchengladbach.
Für den Wahlkreis Bundestagswahlkreis Suhl-Schmalkalden-Meiningen-Hildburghausen-Sonneberg.

Von ihm wird man in den nächsten Monaten sehr viel rechtspopulistischen Schrott hören. Er wird versuchen, der CDU „mehr Profil“ zu geben.
Also: Gegen Migration (sein Lieblingsthema). Gegen Wissenschaft. Gegen Klimaschutz. Gegen Vernunft. Gegen „Durchmischung“. Gegen „Kulturverseuchung“. Gegen Europa. Gegen Offenheit. Gegen eine Zukunft. Gegen die Jugend. Gegen die Grünen. Gegen die Linke. Gegen die SPD.
Für eine „klare Kante“.

Diese „klare Kante“ wird es natürlich nicht „gegen rechts“ geben, weil seine Mission sein wird, von der AfD ein paar Stimmen zurückzuholen. Und das geht nur, wenn man für die AfD-Wähler*innen attraktiv ist. Und vielleicht ja sogar für die AfD. Wird man sehen.

Für den viel zu leisen, wachsweichen und komplett angewackelten Kanzlerkandidaten der CDU, Armin Laschet, wird er der geifernde Schrottplatzköter sein. Er wird die Schleuse nach Rechts.
Die Legitimation für Populismus, für Nationalstolz, für die deutsche Heckenschnittverordnung.
Er wird nicht „der Flüsterer von Rechts“, er wird „das Megaphon für die Rechten“ werden.
Der Hardliner.
Der Blick wird nach hinten in Richtung: „Früher war alles besser.“ gehen. Nicht in Richtung „Veränderung und Aufbruch.“

Spannend wird sein, wie die CDU damit umgehen wird.
Im Stimmungstief. Im Wahlkampfjahr, der sich auf die Personen Armin Laschet, Friedrich Merz und Hans-Georg Maaßen konzentrieren wird.

Wird die CDU noch mehr Stimmen verlieren? Oder wird die Partei durch das laute Verbreiten von kruden Thesen, von Verschwörungstheorien, von populistischem Schrott, von einem Wertebild, das eher die 50er Jahre repräsentiert, wieder Stimmen gewinnen?

Diese Personalie wird die CDU verändern.
Viellicht sogar das Land. Auf jeden Fall die politische Landschaft.

Möglich geworden ist das alles wegen der Geld- und Machtgier eines Jungpolitikers, der sich in einer Pandemie an Schutzmasken bereichern wollte.

Und das sind die etwas anderen Langzeitfolgen von Covid-19.

Und das sollte man bei dem ganzen Scheiß, der jetzt von Rechts auf uns zurollt, auch nicht vergessen.



https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_Hauptmann#Politischer_Werdegang

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Georg_Maa%C3%9Fen

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/hans-georg-maassen-cdu-bundestagskandidatur-sprengsatz-in-thueringen-a-8a4d4891-1a51-41f3-a867-695e8dd40612

https://www.volksverpetzer.de/social-media/maassen-rechtsradikale/

FAQ

In letzter Zeit sind immer mehr Fragen aufgeploppt. Und es ist jetzt einfach mal Zeit, die Fragen, die am häufigsten gestellt werden zu beantworten. Knallhart und gewohnt ehrlich.

—————————–

Wo wohnst du?
Im Internet.

Du bist doch auch so ein dreckiger Systemling! Wirst du vom Staat bezahlt?
Nein. Ich bekomme kein Geld, aber Frank-Walter Steinmeier kommt hin und wieder zu zum Staubsaugen vorbei.

Wer bist du in echt?
Ich verstehe die Frage nicht.

Hast du zu viel Zeit oder was?
Hahahaha. Hahahahahaha. Hahaha.

Was hast du gegen die AfD?
Sehr einfach zu beantworten: Die AfD ist ein widerlicher Verein voller faschistischer Vollidioten. Es ist eine Schande, dass diese Ansammlung von Rückwärtsdenkern tatsächlich eine Partei sein darf. Und dass es auch noch Menschen gibt, die die wählen.

Wozu braucht man FAQs?  
Das ist eine sehr gute Frage.

Wenn man lange arbeitet, so bis 4 oder 5 Uhr morgens, nimmt man dann Aronal oder Elmex?  
Ich nehm dann Elmonal.

Wie lange dauert das noch so?  
Bis es fast fertig ist. Und dann noch ein bisschen. 

Sind wir bald da?  
Weiß ich nicht. 

Was sind deine Top 5 der bekloppten Alltagsmacken?
1. Ich schmatze zwei Mal nach dem Gähnen.
2. Ich kann nicht bis 5 zählen.
4. Ich diskutiere mit Menschen auf FB über politische Ansichten.

Wie lange dauert das noch so?  
Hatten wir die Frage nicht schon?

Bist du Rechtshänder
Weiß ich nicht.

Wie gewinnt man ein Meet&Greet bei dir?
Wenn man im Lotto die Siebenkommafünf als dritte Zusatzzahl hat.

Machst du Dir Mo, Mi und Fr viele Sorgen und Di, Do und Sa wenig Sorgen und Sonntags ist Ruhetag?
Ich mache mir nie keine Sorgen.
Nur wenn ich mal eine richtig gute Sorge habe, mache ich mir für einen Moment keine. Das passiert aber eigentlich nie.

Kommt bei Kartoffelsalat zuerst „Essig und Öl“ und dann Brühe oder umgekehrt?
Bei Kartoffelsalat kommt immer erst die dicke Fliege, die sich mitten reinsetzt.

Wann hast du Geburtstag?
Hab ich vergessen.

Gibt es Bier und Scotch Empfehlungen in den FAQs?
Vinyl, MC, CD oder Streaming?
Bier und Scotch: Zählt auch Mon cherie?
Kein Vinyl – aber Linoleum (Küche)

Bist du besorgt über bestimmte Fragen?
Mehr über einige Antworten.

Single? Kontostand…..Frage für eine Freundin
Single: „Kiss“ von Prince ist super. Kontostand: Mein Konto steht nicht, das liegt völlig leergepumpt und erschöpft in der Ecke.

Ich bewundere es immer wieder, dass du so lange Beiträge schreiben kannst und auch wenn du ziemlich genervt scheinst, doch immer einigermaßen ruhig und höflich bleiben kannst. Wie geht das?
Mit einer Computertastatur geht das gut. Und ein bisschen Erziehung.

Honig oder Nutella?
Früher Nutella. Heute Honig.

Wie viel Zeit investierst du in SoBo und wie nimmt dein soziales Umfeld das wahr? Hat dich diese Arbeit verändert?
Lustig, dass SoBo als Arbeit wahrgenommen wird. Ist doch nur ein bisschen Quatsch, den ich nebenbei mache, wenn ich allein bin. Aber: was ist ein soziales Umfeld? 

Wie hältst du das alles aus? 
Die Frage ist: Wie haltet ihr mich aus?

Wie kommen die „Rasen betreten verboten“-Schilder in die Mitte vom Rasen?
Die stellen die Haustiere von Echsenmenschen da auf.

Wann gibt es endlich Kuchen vom Sorgenboy für alle?
Ofen ist vorgeheizt.

Konsole oder PC?
Badewanne und mit Blumen reden.

Gibt es ein Sorgengirl und wenn ja, kann ich sie daten?
Bestimmt. Ich weiß aber nicht, wo. Und ich weiß natürlich auch nicht, ob sie Zeit hat.

Trinkst du Alkohol? Wenn ja was?
Ich koche mir jeden Abend einen Tee aus alten Tennissocken auf. Das schmeckt gut und knallt sehr doll.

Willst du was über uns wissen?
Schlaft ihr auf dem Bauch oder auf der Seite?

Mal angenommen, die geheimnisvolle Kunstfigur Barbara. würde sich demnächst outen. Unter welchen Umständen würde Sobo nachziehen?
Wenn Barbara sich outen würde, könnte sie kurz SoBo sein und sich als SoBo gleich nochmal outen.

Magst du Brokkoli?
Brokkoli ist super.

Wie geht es Dir in dem ganzen Schlamassel? Wie verdaust Du die manchmal nicht sehr schönen Kommentare?
Gut, danke. Ich stehe allerdings auch gern im Regen. Bei Gegenwind und 1 Grad Celsius an einem rutschigen Abhang und werde von hinten angeschrien.

Hast du vor zu bleiben wie du bist?
Nein, ich habe vor, älter zu werden.

Wie geht es Dir?
Gut, danke.

Kaffee? Milch? Zucker?
Sehr viel Kaffee.

Kennst du die Imbissbuden am Lühe-Anleger?
Das Fischhus? Nein, kenne ich tatsächlich nicht.

Wird es Live Auftritte geben?
Wenn es nach Corona noch Clubs geben wird, vielleicht.

Wieso ist die Antwort auf alles 42?
Ich persönlich glaube, dass die Antwort auf alles eher 41+1 ist.

Geha oder Pelikan?
Lamy.

Ärzte oder Hosen?
Rock.

Was waren das denn für Fragen? Hast du die echt gestellt bekommen?
Das waren gute Fragen, die mir wirklich gestellt wurden.

Lebst du vegan?
Nein. Aber ich koche manchmal aus Versehen vegan – und es schmeckt sehr gut.

Bist Du der Sorgen zum Trotz ein zufriedener Mensch?
Wenn ich keine Sorgen habe, bin ich unzufrieden.

Welche Musik magst Du?
Am liebsten NDR info, finnischen Jazz, und leidenschaftlich falsch gespielte Proberaummusik von unbekannten Bands.

Trägst Du Maske und Cape? Wie sieht das Sobomobil aus?
Maske trage ich selbstverständlich. Das SoBo-Mobil ist ein Klapprad.

Einkaufen mit Liste oder ohne?
Immer mit Liste – die ich allerdings zu Hause liegen lasse. Jedes Mal.

Die AfD hat Angst vor einer Frau!

Nanu!

Eine reißerische Headline, die mir als sexistisch ausgelegt werden kann. „Die AfD hat Angst vor einer Frau.“

Wie es zu dieser Zeile kommt?
Sie ist wahr.
Ich habe das Statement vom Impf-Opi Gauland mal gelesen – und dafür einen Visit auf der Homepage der AfD hinterlassen.

Das Interview werde ich jetzt hier 1:1 wiedergeben und meine Anmerkungen drunterkritzeln.

——————-

(Gauland)
„Wenn es nach den Grünen geht, soll nun also Annalena Baerbock die nächste Bundeskanzlerin werden. Die Frau, die meint, in Batterien wohne ein Kobold und Strom könne man ‚im Netz‘ speichern hat sich gegen Robert Habeck durchgesetzt, der weder weiß, welche Aufgaben die BaFin hat noch was eigentlich die Pendlerpauschale ist. In Sachen Kompetenz war das also ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen….“

-> Wer den Versprecher aus einem ZDF-Sommerinterview braucht, um jemanden zu diskreditieren, zeigt vor allen Dingen eines: Unsicherheit und Angst. Und er zeigt, dass hinter der Dackelkrawatte ein Patriarch (durch und durch) steckt, der diesen Versprecher dazu nutzen muss, um seine Machtphantasie zu demonstrieren.
Der Nazi-Opa Gauland verspricht sich natürlich nie. (Es sei denn, es geht um den „Vogelschiss der Geschichte“.)
Hier will der Ehrenvorsitzende der AfD demonstrieren, dass man Annalena Baerbock nie glauben sollte, weil sie doch nur ein dummes, dummes Ding ist, das hinter den Herd gehört. Unfähig, Politik zu betreiben. Eine, die sich verspricht, kann doch nicht Kanzlerkandidatin sein!

Dass der gute Mann in derselben Interviewreihe extrem abgekackt hat, hat er Dank seiner Verkalkung vergessen.
Hier, Opi. Lass dir das nochmal von deinem Zivi vorlesen:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/alexander-gauland-im-zdf-sommerinterview-wie-sich-der-afd-chef-selbst-zerlegt-a-00000000-0003-0001-0000-000002735188


(Gauland weiter)
„Es ist im Ergebnis egal, wer für die Grünen antritt. Denn das Programm, dass diese Partei vorlegt, ist darauf ausgerichtet, Deutschland in allen Bereichen schwerste und irreparable Schäden zuzufügen. Für Deutschland wäre eine Bundesregierung unter Führung der Grünen eine Katastrophe und würde unserem Land noch mehr staatlichen Zwang und Unfreiheit bescheren und zu einer weiteren Zerstörung von Wohlstand, Innerer Sicherheit und gesellschaftlichem Zusammenhalt führen.

-> Man kann natürlich gut verstehen, dass die AfD das rot markierte „das“ reflexhaft mit „ss“ schreibt. Soll aber hier und jetzt nur eine Nebensache sein.
Dass das Programm der GRÜNEN darauf ausgerichtet sein soll, Deutschland irreparable Schäden zuzufügen, ist so nur aus der Position der AfD, einer bornierten Partei, die geistig irgendwo vor Stalingrad im Matsch feststeckt, zu bewerten.
Gauland faselt von „Unfreiheit“, von „staatlichem Zwang“ und von „Zerstörung von Wohlstand, Innerer Sicherheit und gesellschaftlichem Zusammenhalt.“ Diese Vokabeln sind schwere Geschütze, die nur deshalb aufgefahren werden, weil die Partei innerlich komplett zerrissen ist und deshalb schon jetzt mediale Großkaliber auffahren muss.

Wen hat die Partei einer Annalena Baerbock entgegenzustellen? Den lupenreinen Nazi Landolf Ladig? Den sturen Meuthen? Die zickige Alice Weidel? Die wutschnaubende Beatrix von Storch, die gern auf Frauen und Kinder schießen lassen würde? Der dauerkeifende Stephan Brandner, der sich wie der allerletzte 8,3 Promille-Stadtfest-Idiot aufführt, sobald er den Mund aufmacht?

Oder Alexander Gauland, der 80 Jahre alt ist?
Der Mann könnte (rein rechnerisch natürlich) der Opa von Annalena Baerbock sein. Also genau der Stinkstiefel, der auf dem Familienfest zu viel Cognac drin hat, der von der „guten alten Zeit faselt, in der noch vernünftige Autobahnen gebaut wurden, aber das darf man ja heute nicht mehr sagen!“ und dem man mit einem Taschentuch den Speichel aus dem Mundwinkel tupfen muss, während er langsam in den Sessel pullert.

(Gauland weiter)
„…leider ist ein Wahlerfolg der Grünen alles andere als unwahrscheinlich, denn Frau Baerbock kann unter anderem auf die Unterstützung und Hilfe der zahllosen Sympathisanten der Grünen in den Medien zählen….“


-> Hier wird die Opferrolle schon mal zurechtgemacht wie ein gemütliches Bett. Alexander Gauland gibt an dieser Stelle zu, wie viel Angst der Mann – und mit ihm die Partei – vor Annalena Baerbock hat.
Die Opferrolle wird einfach schon mal prophylaktisch eingenommen „denn Frau Baerbock kann unter anderem auf die Unterstützung und Hilfe der zahllosen Sympathisanten der Grünen in den Medien zählen.„.
Ja, klar. Die bösen, bösen linksgrünversifften Mainstream-Medien! Sind vollkommen undifferenziert, beklatschen die GRÜNEN und geben der AfD keine Sendezeit! GEZ abschaffen! Gehören deportiert!
Das werden die Argumente sein. Hier zeigt Alexander Gauland offen, wie wenig die AfD inhaltlich zu bieten hat.
Wenig?
Nix.
Und das haben mittlerweile auch die Wähler*innen gemerkt.

(Gauland weiter)
Es bleibt zu hoffen, dass die Bürger nicht auf die als freundlich präsentierte Fassade hereinfallen und das wahre Gesicht dieser Partei erkennen.“

-> Hahahahahahahaha! Da möchte man sich vor Freude und gleichzeitigem Fremdschämen direkt mal gepflegt einpieschern.
Alexander Gauland ist Vorsitzender einer demokratiefeindlichen Nazipartei, die sich in den Bundestag provoziert und gepöbelt hat, die ganz offen Rechtsextremisten in den eigenen Reihen hat, die Faschisten duldet, die mit Neonazis marschiert, die übelsten Geschichtsrevisionismus betreibt, die demnächst höchstoffiziell vom Verfassungsschutz beobachtet werden wird – und sich den Deutschen als „bürgerliche Partei“ verkauft.
Und Alexander Gauland spricht davon, dass „die GRÜNEN eine freundlich präsentierte Fassade haben, hinter der das wahre Gesicht lauert.“

Die AfD proklamiert „Mut zur Wahrheit“ für sich. Beziehungsweise: „Deutschland. Aber normal.“

Die Wahrheit ist: Die AfD kann nichts. Die Partei ist fertig. Und bald wird es wieder normal sein, dass keine Faschisten im Bundestag sitzen.

So sieht es aus.

Danke, Annalena Baerbock. Und danke, Robert Habeck.